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Mein Geburtstag 1843
Fünf Jahre noch - ein halb Jahrhundert
ist dann mit mir dahingerollt;
Ich staun‘ und frage mich verwundert:
hast du erreicht, was du gewollt?
Die Kinder spielten auf den Straßen
vor fünfzig Jahren so wie jetzt;
Sie wurden Männer, tranken, aßen,
und – blieben Kinder doch zuletzt.
Auch ich, ich bin ein Kind geblieben,
im Wünschen nur und Hoffen froh;
wohin das Schicksal mich getrieben
Erfüllung fand ich nirgendwo.
Und dennoch ward mir viel beschieden,
wonach umsonst ein anderer strebt -
O liebes Herz, gib dich zufrieden!
Ich habe nicht umsonst gelebt.
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Michel-Enthusiast
Es reist so mancher Philister
Ins Land Italia,
Auf dass er nachher sich rühme:
Auf Ehr’, auch ich war da!
Zwar hat er des Ärgers nicht wenig
Und manchen großen Verdruss,
Und teuer muss er erkaufen
Den hochgepriesnen Genuss.
Doch nur ein deutscher Philister,
Der achtet nicht Hitz' und Durst,
Nicht Maut und Passbeschwernis,
Es ist ihm alles Wurst.
Trotz glühendem Scirocco,
Trotz drückendem Sonnenschein
Spaziert er zu allen Ruinen,
Zu allen Villen hinein.
Er geht in alle Kirchen,
In alle Galerien,
Und lässt sich vom Servidore
Wie ein Bär am Seile ziehn.
Noch spät am Abend besteigt er
Ganz müde die steilsten Höhn
Und spricht vom Schweiße triefend:
Italien ist doch schön!
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Morgen kommt der Weihnachtsmann...
Morgen kommt der Weihnachtsmann,
Kommt mit seinen Gaben,
Trommel, Pfeifen und Gewehr,
Fahn' und Säbel, und noch mehr,
Ja, ein ganzes Kriegesheer
Möcht' ich gerne haben.
Bring' uns lieber Weihnachtsmann,
Bring' auch morgen, bringe
Musketier und Grenadier,
Zottelbär und Pantertier,
Ross und Esel, Schaf und Stier,
Lauter schöne Dinge!
Doch du weißt ja unsern Wunsch,
Kennst ja uns're Herzen.
Kinder, Vater und Mama,
Auch sogar der Großpapa,
Alle, alle sind wir da,
Warten dein mit Schmerzen.
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Neujahrslied
So singen wir, so trinken wir
Uns froh hinein ins neue Jahr.
Wir lassen drüben Gram und Leid,
Und nehmen mit die Fröhlichkeit
Ins neue Jahr.
So singen wir, so trinken wir
Uns froh hinein ins neue Jahr.
Die Freundschaft geht von selber mit,
Begleitet treu uns Schritt für Schritt
Ins neue Jahr.
So singen wir, so trinken wir
Uns froh hinein ins neue Jahr.
Die Hoffnung wartet unser dort,
Sie sprach: »Kommt mit! ich ziehe fort
Ins neue Jahr.«
So singen wir, so trinken wir
Uns froh hinein ins neue Jahr.
Drum, wer's nicht froh beginnen kann,
Der fang es lieber gar nicht an,
Das neue Jahr!
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Neujahrslied
Das alte Jahr vergangen ist,
Das neue Jahr beginnt.
Wir danken Gott zu dieser Frist,
Wohl uns, dass wir noch sind!
Wir sehn auf's alte Jahr zurück,
Und haben neuen Mut:
Ein neues Jahr, ein neues Glück!
Die Zeit ist immer gut.
Ja, keine Zeit war jemals schlecht:
In jeder lebet fort
Gefühl für Wahrheit, Ehr' und Recht
Und für ein freies Wort.
Hinweg mit allem Weh und Ach!
Hinweg mit allem Leid!
Wir selbst sind Glück und Ungemach,
Wir selber sind die Zeit.
Und machen wir uns froh und gut,
Ist froh und gut die Zeit,
Und gibt uns Kraft und frohen Mut
Bei jedem neuen Leid.
Und was einmal die Zeit gebracht,
Das nimmt sie wieder hin -
Drum haben wir bei Tag und Nacht
Auch immer frohen Sinn.
Und weil die Zeit nur vorwärts will,
So schreiten vorwärts wir;
Die Zeit gebeut, nie stehn wir still,
Wir schreiten fort mit ihr.
Ein neues Jahr, ein neues Glück!
Wir ziehen froh hinein,
Denn vorwärts! vorwärts! nie zurück!
Soll unsre Losung sein.
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Nichts hat in der Welt Bestand...
Nichts hat in der Welt Bestand:
Was da kommt, muss scheiden,
und so reichen sich die Hand
immer Freud und Leiden.
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Nun gute Nacht...
Nun gute Nacht!
Du hast für heut genug gelacht,
Doch hast du auch geweint gar sehr,
Als ob dir Leids geschehen wär'.
Das kann nicht sein!
Drum, liebes Kind, schlaf' ruhig ein.
Was deiner Mutter widerfuhr,
Das war dein ganzes Leiden nur.
So schlaf' denn ein!
Die Wieg' ist deine Welt allein,
Drin Sonn' und Mond nicht untergehn,
Noch Wolken ziehn und Winde wehn.
Das kennst noch nicht,
Und kennst, mein Kind, gar vieles nicht;
Doch weißt genug, wenn Eins du weißt,
Was Vater und was Mutter heißt.
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O glücklich, wer ein Herz gefunden...
O glücklich, wer ein Herz gefunden,
das nur in Liebe denkt und sinnt
und, mit der Liebe treu verbunden,
sein schön'res Leben erst beginnt.
(Ausschnitt; zum kompletten Text.)
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O glücklich, wer ein Herz gefunden...
O glücklich, wer ein Herz gefunden,
das nur in Liebe denkt und sinnt
und, mit der Liebe treu verbunden,
sein schön'res Leben erst beginnt.
Wo liebend sich zwei Herzen einen,
nur eins zu sein in Freud und Leid,
da muss des Himmels Sonne scheinen
und heiter lächeln jede Zeit.
Die Liebe, nur die Lieb’ ist Leben!
Kannst du dein Herz der Liebe weihn,
So hat dir Gott genug gegeben,
Heil dir! die ganze Welt ist dein!
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O schöne, herrliche Weihnachtszeit...
O schöne, herrliche Weihnachtszeit,
Was bringst du Lust und Fröhlichkeit!
Wenn der heilige Christ in jedem Haus
Teilt seine lieben Gaben aus.
(Ausschnitt; zum kompletten Text.)
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Ostereier
Einer
Die Mutter schlich sich heimlich fort -
Ich hab' sie geseh'n,
Mit einem Körbchen schien sie dort
Zum Garten zu geh'n.
Alle
Zur Osterfeier
Da suchen wir Eier,
Husch, husch,
Im Dornenbusch,
Flugs, flugs,
Im grünen Buchs.
Mutter.
Nun suchet! Es sind nur Euer drei -
Sechs Eier hab' ich versteckt.
Nun suchet! Es kommen auf Jeden zwei,
Wenn jeder sein Teil entdeckt.
Der Erste
Gefunden, gefunden ein blaues!
Der Zweite
Und hier ein gelbes, ein graues!
Der Dritte
Und ich ein wundernettes,
O seht doch, ein violettes!
Der Erste
Und wiederum eins,
O sehet doch meins,
Meins ist das schönste von allen,
So purpurrot wie Korallen!
Der Dritte
Kommt alle herbei!
Seht, welch ein Ei!
Seht, seht, o seht,
Was hier auf diesem geschrieben steht!
Mutter
"Willst du des Fundes genießen,
Lass dich kein Suchen verdrießen!"
Der Dritte
O liebe Mutter, wir danken dir
Für die schönen Ostereier;
O liebe Mutter, o hätten wir
Doch bald wieder Osterfeier!
Alle
Zur Osterfeier
Da freu'n wir uns sehr,
Da suchen wir Eier
Die Kreuz und die Quer!
Husch, husch,
Im Dornenbusch,
Flugs, flugs,
Im grünen Buchs,
Husch, husch, husch, husch!
Flugs, flugs, flugs!
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Papas Geburtstag
Ist kein schönerer Tag doch
In der Welt so wie heut!
Und es hat unser Herze
Sich noch nie so gefreut.
Ja, wir freuen uns Alle
Heissa heissassa sa!
Denn es ist dein Geburtstag,
Lieber, guter Papa!
Und wir wanden dir Kränze,
Und wir flochten hinein
Unsre innigsten Wünsche
Für dein Wohl und Gedeih'n.
Sei so froh wie die Blumen,
Wie die Blätter so grün!
Mag für uns, deine Lieben,
Stets dein Leben so blüh'n!
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Sehnsucht ins Freie
Ach, wär' ich doch bald genesen
Und dürft' hinaus ins Feld!
Es ist der Frühling gekommen:
Nun freut sich alle Welt.
Hell aus den Lüften erschallet
Gesang und Jubelgetön.
Es grünt und blühet im Tale,
Es bläu'n sich die fernen Höh'n.
Ach, wär' ich doch bald genesen!
Wie ist mir angst und bang!
Mich hält die Krankheit gefangen
Schon manche Woche lang.
O könnt' ich, könnt' ich doch athmen
Die süße himmlische Luft!
Im Frei'n mich ergeh'n und mich laben
An Blumen- und Laubesduft!
Ach, wär' ich doch bald genesen!
Ach, tät' ein Engel mir kund,
Mir kund die fröhliche Botschaft:
Steh auf, du bist gesund!
Ich wollt' aus duftenden Blumen
Ihm winden ein Kränzelein,
Und eine Perle des Herzens,
Die Träne des Danks ihm weih'n.
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Sommermorgen
O Sommermorgen, wie bist du so schön,
So schön im Tal und auf den Höhn!
Wenn's Morgenrot aus Osten strahlt
Und golden den Saum der Wolken malt,
Und mit immer glänzend röterer Glut
Auf den Wipfeln der dunkelen Wälder ruht;
Wenn Halm' und Blumen in Flur und Au
Frisch duften im kühlen Morgentau;
Wenn durch des Waldes Stille der Quell
Vorüber rieselt silberhell;
Wenn durch die Blätter säuselt der Wind
Und im Felde die Lerch' ihr Lied beginnt:
Dann muss das Herz in Andacht beben
Und auch gen Himmel sein Lied erheben.
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Summ, summ, summ
Summ, summ, summ!
Bienchen summ herum!
Ei, wir tun dir nichts zu leide,
Flieg nur aus in Wald und Heide!
Summ, summ, summ!
Bienchen summ herum!
Summ, summ, summ!
Bienchen summ herum!
Such in Blüten, such in Blümchen
Dir ein Tröpfchen, dir ein Krümchen
Summ, summ, summ!
Bienchen summ herum!
Summ, summ, summ!
Bienchen summ herum!
Kehre heim mit reicher Habe,
Bau uns manche volle Wabe,
Summ, summ, summ!
Bienchen summ herum!
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