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Text (<i></i>kennzeichnet kursive Textstellen): Justinus Kerner (1786-1862) Des Arztes Traum Was mir ein Arzt erzählte Von einem Traume bang, Ich euch zum Lied erwählte, Hört freundlich den Gesang! Er sprach: »Ich denk' mit Schauern Stets an den tollen Traum: – In eines Kirchhofs Mauern Saß ich an einem Baum. Kein goldner Vollmond schiffte Durchs stille Rebental, Es zuckte durch die Lüfte Entfernter Blitze Strahl. Ich aber saß bekommen, Als drohte noch was mehr, Sprach: ›Wie bin ich gekommen Um Mitternacht hieher?‹ Ich seufzte und ich grollte, Da hör' ich dumpfen Schall, Als ob die Erd' entrollte Den Grabeshügeln all. Der Mond aus Wolkenbergen Auf einmal strahlend bricht, Da seh' ich, wie aus Särgen Steigt Leich' an Leiche dicht. Die lenken ihre Schritte Gerade auf mich zu, Ich aber rief: ›Ich bitte, Ihr Toten! kehrt zur Ruh'!‹ Schnell will ich mich erheben, Gebannt blieb ich am Baum, Die Leichen zu mir schweben. – O nie vergessner Traum! Die erste wie im Grimme Hebt auf die schwarze Hand Und spricht mit heller Stimme: ›Mein Tod war heißer Brand. Du aber hast gestecket Moschus in mich hinein, Die Glut noch mehr gewecket, Der Tod half mir allein.‹ Drauf mit den Knochenhänden Die zweite weist aufs Herz Und spricht: ›So musst' ich enden, Hier innen saß mein Schmerz. Du aber gabst mir Pillen Und Tränke für die Brust, Mein Leiden hat zu stillen Allein der Tod gewusst.‹ Die dritte kommt geschritten Und streckt mir hin ihr Bein: ›Hättst du dies abgeschnitten, Würd' ich noch lebend sein. Doch du auf meine Klagen Sprachst: Jod und Lebertran Heilt dich in wenig Tagen, – Der Tod nur hat's getan.‹ Die vierte mit dem Kopfe Stets nickte hin und her: ›Wie war mir armen Tropfe Im Leben der so schwer! Hättst Wasser mir gegeben Statt China immerdar, So wär' ich noch am Leben, – Der Tod mein Helfer war.‹ Jetzt kommt die fünfte Leiche An Krücken zu auf mich. Ich kenne sie, rief: ›Weiche! Die Erde decke dich! Fort! fort! sie deck' euch alle, Ihr Toten! fort vom Licht!‹ Da ruft's mit grellem Schalle: ›Arzt! mit dir ins Gericht!‹ Nun kommt der Tod gegangen! Die Leichen singen: ›Tod! Mit Kränzen sei umfangen, Du Retter aus der Not! Du Arzt, der aufgefunden Den Balsam Grabesruh'; Du bandest unsre Wunden Sanft mit dem Sargtuch zu.‹ Und jetzt an mir vorüber Schwebt Tod und Leichenchor; Schnell wird der Himmel trüber, Das Mondlicht sich verlor. Zum Baum, wo meine Stätte, Ein Blitzstrahl niederkracht, Davon bin ich im Bette Vom tollen Traum erwacht.«
Folgendes erscheint unterhalb Ihres Textes:----------------------Quelle des Gedichtes: www.gedichte-fuer-alle-faelle.deBitte die urheberrechtlichen Regelungen beachten, siehe www.gedichte-fuer-alle-faelle.de/impressum.php
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