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Die Essich-Diät
Denk' ich an Kuchen in der Nacht,
so bin ich um den Schlaf gebracht.
"Schwarzwälder Kirsch", "Frankfurter Kranz"
und Erdbeertorte, noch mit ganz
viel Sahne, nur für mich allein:
Was könnte widerlicher sein?
Wie gut es mir doch lang` schon geht
mit meiner Essich-Schmatz-Diät!
Die schon des Morgens aus mir spricht:
"Was mach' ich: essich? Essich nich?
Wo Knäckebrot, zu früher Stunde,
mir tockenfröhlich staubt im Munde
und rosarote Laune schafft
der lecker Rote-Beete-Saft!
Auch mittags bin ich zu beneiden,
ich hab die Wahl, kann mich entscheiden
zwischen Kartoffeln oder Reis.
Wie eklig wär` jetzt Schoko-Eis
mit süßer, roter Himmbeersoße!
Stattdessen ess' ich riesengroße
Salat-Gemüseschüssseln leer.
Mehr Schlemmen geht fast gar nicht mehr!
Nein! Halt! Fast hätte ich's vergessen:
am Abend wird "Gourmet" gegessen!
Es lässt nicht lange auf sich warten
der Eintopf 'Mein Gemüsegarten'.
Ich fühl' mich glücklich, satt und wohl
mit Möhren, Erbsen, Blumenkohl,
darf mich des Abends reich belohnen
mit Wirsing, Paprika und Bohnen.
Und fünf Radieschen, keine Frage,
die krönen dieses Festgelage!
Doch schleicht herbei die dunkle Nacht,
so bin ich um den Schlaf gebracht.
Dann muss ich schimpfen, meckern, fluchen.
Warum?
Das hat hier nichts zu suchen...
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Es ist an der Zeit ...
Es ist an der Zeit. Vergangenes schweigt,
ein strahlender Tag vor dem Abend sich neigt.
Aus lockender Ferne ein leiser Ton:
und doch, der Himmel verdunkelt sich schon...
Es ist an der Zeit neu zu fühlen, zu hören,
kein Trugbild soll jetzt meinen Abend stören.
Es dreht sich kein Rädchen, so still ist die Welt,
bis endlich erlösender Regen fällt.
Die Tropfen, sie tanzen auf meiner Haut,
ein jeder die schönsten Eisblumen taut.
Die Nacht ist so kühl und das Herz wieder weit.
Die Sterne? Sie funkeln, es ist an der Zeit...
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Heiligabend
Der Abend naht mit schnellen Schritten,
schon schleicht die Dämmerung ums Haus.
Und vor dem Tor der alte Schlitten
sieht stillvergnügt und müde aus,
als wollte er mir gleich erzählen,
wie schön sein Tag doch heute war!
Das Jubeln kleiner Kinderseelen
scheint noch zu klingen, hell und klar.
Ganz sacht und leis', in dicken Flocken,
legt weiße Unschuld sich aufs Land,
es tanzen Sternchen, die frohlocken:
Du bist im Winterwunderland!
Die Häuserfenster, eins ums and're,
erhellt nun Kerzenlicht - und dann,
indes ich durch die Gassen wand're,
fängt tief im Herzen Weihnacht an.
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Mutter
In meinem Herzen wirst Du bleiben.
Denn alle Wasser, Liebes, treiben
ja doch dem Anfang zu.
In meiner Seele klingt es leise,
dort singst Du immer unsre Weise.
Ich mach die Augen zu
und spüre Deine Frühlingslieder.
Sie klingen in mir, bringen wieder,
was Du in mich gelegt.
Da ist kein Hadern und kein Ringen,
denn Deine Lieder, Liebes, singen
von dem, was mich bewegt.
Du fehlst mir so! Und wenn ich weine,
dann nur, weil ich uns still vereine.
Was immer ich auch tu,
in meinen Liedern wirst Du bleiben.
Denn alle Wasser, Liebes, treiben
ja doch dem Anfang zu.
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Traumzeit
Heut‘ morgen, als der Tag mich rief,
mir lautlos um die Lider strich
und alles Wissende noch schlief
warst du bei mir. Ich spürte dich.
So ist es oft. Der erste Ton
verdrängt, was ich da in mir trag‘ -
ein Blinzeln noch: "Ich komm‘ ja schon!"
Dann übernimmt der laute Tag.
Und doch, mein Liebstes, ist es mir,
als wär‘ ich Nacht für Nacht bei Dir.
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