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Friedrich Wilhelm Wagner (1892-1931) · Titel · Beliebteste

Am Morgen war unsre Liebe...

Am Morgen war unsre Liebe durchströmt von Lachen.
Nun ist es Abend -
Nun fließt sie über von Traurigkeit.

Wir beten den Mond an.
Unsre Gewänder
Umketten und erdrücken uns.

Wir streicheln uns mit müden Händen.
Wir gleiten
Aneinander ab.

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Sommertag

Die Sommersonne foltert fürchterlich
Den lahmen Leib. Kein Wind bewegt die Schwüle.
Der Asphalt stinkt. Es faulen die Gefühle.
Ein Droschkengaul verreckt am Sonnenstich.

Lustmörder lauern. Haftend hart und heiß
Ist eine Mädchenhand und macht ermatten.
Die kleinen Huren blühen blass. Im Schatten
Steht statuenstarr ein blinder Bettelgreis.

Und von des Lebens fadem Einerlei
Gelangweilt döst auf schattigem Balkone
Und lauscht dem Lärm entfernter Grammophone
Ein fetter, fauler Papagei.

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Die Stunden rinnen...

Die Stunden rinnen - fader Regen,
Darin erloschen alle Gluten.
Wenn wir uns zueinander legen -
Wir fürchten nicht, daß wir verbluten.

War nicht dein Haar einst schwarze Flamme,
Dein Mund ein blutend rotes Tor -
Auf deiner Brüste rosenem Kamme
War ich verirrt, ach ich verlor

Mich ganz in deinen dunklen Buchten,
In deines Leibes wildem Land -
Nun liegen wir gleich den Verruchten
An einem kalten öden Strand.

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An eine frühere Geliebte

So heiße Blicke irrten hin und her.
Und Hände zitterten und schwer
Fielen die Worte in den Lärm der vielen

Verworrnen Stimmen und der Instrumente.
Mir war, als riefen deine blassen Hände
Mich wie dereinst zu süßen Liebesspielen.

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Friedrich Wilhelm Wagner (1892-1931) · Titel · Beliebteste

 

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