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Weihnachten und Schafe
Die Schafe, das ist euch bekannt,
leben in Herden auf dem Land,
laufen dort hin und laufen her.
Damit das nicht die Kreuz der Quer,
sondern recht ordentlich passiert,
werden von Hirten sie geführt.
Die geben auf die Herde acht,
so auch passiert in jener Nacht,
als plötzlich eine Engelschar
laut singend zu vernehmen war.
Hallelu hier und luja da,
so kamen sie den Hirten nah.
Die rannten los hin zu dem Stall,
begleitet von der Engel Schall.
Der Rest der Story ist bekannt,
und füllt der Bibel zweiten Band.
Hätt’s damals Schafe nicht gegeben,
stünd’ zeitgleich auch kein Hirt daneben,
der Engel Botschaft wär’ verpufft
in einsamkalter Ackerluft.
Drum denkt, wenn ihr das Fest erlebt,
ehrfürchtig vor der Krippe steht,
und alles strahlt in hellem Licht:
Das gäb’ es ohne Schafe nicht.
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Erlkönig im Advent
„Komm nun endlich“, schimpft die Mutter,
zeigt dem Kind streng ihre Uhr:
„Lauf doch schon, ich muss nach Hause.
Dunkel ist's! Was guckst du nur?“
Doch das Kind schaut rauf zum Himmel:
„Sieh nur Mama, dort das Licht!“
Und die Mutter folgt den Blicken.
„Wo denn nur? Ich seh' es nicht.“
„Aber ja doch“, ruft das Kleine.
„Da, jetzt hat es einen Schweif.“
„Schluss jetzt endlich mit dem Träumen!
Ab nach Haus! Die Zeit ist reif.“
„Mama, doch! Jetzt seh' ich's wieder!
Jetzt erleuchtet es die Welt.“
„Himmelherr, was soll das heißen?
Nichts ist dort am Sternenzelt.“
„Mama, wie in der Geschichte:
Hirten kommen angerannt.
Kindlein liegt in einer Krippe.
Könige aus Morgenland.“
Eine Mutter senkt die Arme,
schaut hinauf zur schwarzen Nacht.
Endlich schmunzelnd ein Erinnern:
Was das Licht der Weihnacht macht.
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Sankt Nikolaus
Wer zog dem alten Nikolaus
denn seine Bischofs-Stola aus
und einen warmen Mantel an,
der aussieht wie vom Weihnachtsmann?
Der das war, hat daran gedacht,
dass so ein Nikolaus bei Nacht
sich schnell einmal erkälten könnt’,
wenn er von Haus zu Hause rennt,
bei Frost und Schnee bis früh halb Vier,
damit dann auch vor jeder Tür
was Süßes in den Stiefeln steckt,
bevor die Kinder aufgeweckt.
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Die Krippe
Gestern noch eine normale
Krippe randgefüllt mit Stroh,
so wie tausend solcher Krippen
Bethlehems und anderswo.
Grob gezimmert aus dem Holze,
das der Bauer eben fand,
zeugte sie auch nicht gerade
von geschickter Tischlerhand.
Wie kaum anders zu erwarten,
diente sie als Futtertrog
Eseln, Schafen und dem Ochsen,
der am Tag den Karren zog.
Doch nur eine Sternenstunde
später leuchtete ein Schein
uns und all'n das große Wunder
in die schwarze Nacht hinein.
Unter abertausend Krippen
in den Ställen dieser Welt
war's von Stund an diese eine,
von der heut' man noch erzählt.
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So'n kleines Herz
Das kleine Herz da drinnen
hat derzeit ziemlich Stress,
muss sich um Dinge kümmern
vom Liebes-Business.
Da klagt der Herzensträger
so sehr vom Trennungsleid
und meint, es wird nicht besser.
Das Herz weiß gleich Bescheid.
Jetzt muss es tüchtig schlagen.
Zerbrechen darf es nicht.
Nimmt so dem Herzbesitzer
vom Schmerz ein Stück Gewicht.
Holt sich noch Unterstützung
bei der Erinnerung
genauso wie der Hoffnung.
Das hält den Chef in Schwung.
Denn eines weiß es sicher:
Die Tage sind gezählt,
bis sich zu ihm auf Dauer
ein zweites Herz gesellt.
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Vom Anfangen
Das Anfangen muss man gut vorbereiten,
nur so kann man dann die Arbeit bestreiten.
Wie soll man denn sonst sein Pensum auch schaffen,
wenn man nicht erst plant, sich bald aufzuraffen?
Zunächst überlegt man, wie es wohl wäre,
nimmt man seinen Beinen die ruhige Schwere.
Drauf kann man vielleicht schon kurz daran denken,
die Augen gedanklich zum Bildschirm zu lenken.
Weil so viel Aktivitätssinn ermattet,
ist hier wohl erst mal eine Pause gestattet.
Doch schon geht es weiter, die Finger sind dran,
denn die sollen jetzt an die Tastatur ran.
Nun ist es recht schwierig, zehn Finger zu planen,
die Komplexizität kann man nur erahnen.
Darum ist es hilfreich, entschließt man sich knapp:
Wir sehen erst mal von dem Finger-Plan ab.
Bis hierhin ist trotzdem schon Vieles gelungen,
und manch guter Plan nach vorne gedrungen.
Wenn man daran denkt, sich zu aktivieren,
Muss man das schlussendlich auch koordinieren.
Dafür schaltet man, jetzt fällt es uns ein,
so nach und nach graue Zellen mit ein.
Ja du lieber Himmel, das wird uns voll stressen!
Weshalb wir den Einsatz vom Kopf rasch vergessen.
Nun fehlt das Gehirn, sich weiter zu kümmern.
Schon hört man ganz tief von drinnen ein Wimmern,
ein Knurren und Rumpeln und flau ist uns auch.
Das ist unser Magen tief drinnen im Bauch.
Den muss man nicht planen, der schafft ganz allein.
Schon stellt sich ein Hungergefühl mit ihm ein.
Na schau, unsere Beine, die kommen in Form,
die Muskeln von denen die schuften enorm
und bringen uns schleunigst zum Futtertrog hin.
Die Augen, die haben das Schnitzel im Sinn.
Ganz flink sind die Finger, sie greifen rasch zu,
und schaffen die Nahrung zum Munde im Nu.
Geschmackszentren sind im Gehirn aktiviert,
damit, wenn es schmeckt, man das auch kapiert.
Der Hunger ist weg, der Magen beglückt.
Man schleppt sich mit Not zum Schreibtisch zurück.
Da hängt man jetzt drinnen, ganz fertig und fix
und sagt sich mit Recht: Nee, heut schaff ich nix.
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Märzschnee
Flocken stieben um die Häuser,
windgetrieben Zug um Zug,
fall‘n als weiße Laken nieder.
Winter hat noch nicht genug.
Leute kratzen Frost von Scheiben,
rubbeln sich die Fäuste warm,
blicken fragend zum Kalender:
„Wann fängt nur der Frühling an?“
„Längst der März ist eingezogen“,
denkt sich jeder, der dort friert.
Doch Natur trägt weiße Mäntel,
Eis ist alles, was man spürt.
Seht nur hin mit etwas Mühe:
Zwischen allem Flockenfall
und mit spitzgereckten Ohren
sitzt der Lenz doch überall!
Denn der Frühling ist unmerklich,
auch wenn man ihn noch nicht sieht,
als verborg‘ner Gast zugegen,
wartet, dass der Winter flieht.
Setzt derweil auf kahle Äste
schwarze Amseln in der Früh.
Singen dann schon trotz der Kälte
seine warme Melodie.
In den Zweigen klopfen Knospen,
fordernd klingen sie im Ton.
Vater Frost und Mutter Kälte
haben aufgegeben schon.
Bringen sie nicht mehr zum Schlafen.
Jugend übersteigt den Sinn.
All das Frühlingsrebellieren
drängt mit Macht zum Neuen hin.
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