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Freundschaft
Wenn Jemand schlecht von deinem Freund spricht,
Und scheint er noch so ehrlich: glaub' ihm nicht!
Spricht alle Welt von deinem Freunde schlecht:
Misstrau' der Welt und gib dem Freunde Recht!
Nur wer so standhaft seine Freunde liebt,
Ist wert, dass ihm der Himmel Freunde gibt.
Ein Freundesherz ist ein so selt'ner Schatz,
Die ganze Welt beut nicht dafür Ersatz;
Ein Kleinod ist's voll heil'ger Wunderkraft,
Das nur bei festem Glauben Wunder schafft -
Doch jedes Zweifels Hauch trübt seinen Glanz,
Einmal zerbrochen wird's nie wieder ganz.
Drum: wird ein solches Kleinod dir beschert,
O trübe seinen Glanz nicht, halt es wert!
Zerbrich es nicht! Betrachte alle Welt
Als einen Ring nur, der dies Kleinod hält,
Dem dieses Kleinod selbst erst Wert verleiht,
Denn wo es fehlt, da ist die Welt entweiht.
Doch würdest du dem ärmsten Bettler gleich,
Bleibt dir ein Freundesherz, so bist du reich;
Und wer den höchsten Königsthron gewann
Und keinen Freund hat, ist ein armer Mann.
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Lobpreis der Freundschaft
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Nehmt hin mit Weinen oder Lachen...
Nehmt hin mit Weinen oder Lachen,
was euch das Schicksal gönnt -
kein König kann euch glücklich machen,
wenn ihr es selbst nicht könnt.
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Im Winter trink ich ...
Im Winter trink ich und singe Lieder
Aus Freude, dass der Frühling nah ist -
Und kommt der Frühling, trink ich wieder
Aus Freude, dass er endlich da ist.
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Nie kampflos wird dir...
Nie kampflos wird dir ganz
Das Schöne im Leben geglückt sein -
Selbst Diamantenglanz
Will seiner Hülle entrückt sein,
Und windest du einen Kranz:
Jede Blume dazu will gepflückt sein.
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Stammbuchblatt
Und tut's dir weh dass ich von dir geh',
Warum willst du noch dass es dein Auge seh,
Und les' es schwarz auf weiß verbrieft,
Wie mir das Herz vor Wehmut trieft?
Ernst mahnend wie die Freude flieht,
Ein Schatten des Gedankens zieht
Das geschriebene Wort dem Blick einher
Und macht das Herz uns trüb und schwer.
Da steht nun das Wort so traut und lieb;
Doch wo ist die Hand die es niederschrieb?
Und wo ist die Brust der es schwer entklang,
Und wo ist der Mund der es wiedersang.
Drum tut's dir weh, wenn ich von dir geh',
Warum, willst du noch, dass es dein Auge seh?
Der Eine ist für den Anderen fort,
Und nichts bleibt als das kalte Wort.
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Freundschaft
Mirza-Schaffy kam einst auf einer Reise
Zu einem reichen Mann. Da sprach der Weise:
Ich will dein Gast für heut und morgen bleiben,
Hilf mir die Zeit nun angenehm vertreiben;
Bereit' ein Fest, lad' gute Freunde ein,
Wir wollen froh und guter Dinge sein!
- Ich habe keine Freunde! - sprach der Mann.
Mirza-Schaffy sah ihn verwundert an:
So darf ich nicht dein Dach zum Obdach wählen,
Dem selbst beim Reichtum gute Freunde fehlen!
Er schüttelte den Staub von seinen Füßen,
Verließ den Reichen, ohne ihn zu grüßen,
Sprach: Wem der Himmel keinen Freund beschert,
Weh ihm! der Mann ist keines Grußes wert.
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Doch würdest du...
Doch würdest du dem ärmsten Bettler gleich,
Bleibt dir ein Freundesherz, so bist du reich;
Und wer den höchsten Königsthron gewann
Und keinen Freund hat, ist ein armer Mann.
(Ausschnitt; zum kompletten Text.)
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