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Der Ichthyosaurus
Es rauscht in den Schachtelhalmen,
Verdächtig leuchtet das Meer,
Da schwimmt mit Tränen im Auge
Ein Ichthyosaurus daher.
Ihn jammert der Zeiten Verderbnis,
Denn ein sehr bedenklicher Ton
War neuerlich eingerissen
In der Liasformation.
»Der Plesiosaurus, der Alte,
Er jubelt in Saus und Braus,
Der Pterodactylus selber
Flog neulich betrunken nach Haus.
Der Iguanodon, der Lümmel,
Wird frecher zu jeglicher Frist,
Schon hat er am hellen Tage
Die Ichthyosaura geküsst.
Mir ahnt eine Weltkatastrophe,
So kann es ja länger nicht gehn,
Was soll aus dem Lias noch werden,
Wenn solche Dinge geschehn?«
So klagte der Ichthyosaurus,
Da ward es ihm kreidig zumut,-
Sein letzter Seufzer verhallte
Im Qualmen und Zischen der Flut.
Es starb zu derselbigen Stunde
Die ganze Saurierei,
Sie kamen zu tief in die Kreide,
Da war es natürlich vorbei.
Und der uns hat gesungen
Dies petrefaktische Lied,
Der fand's als fossiles Albumblatt
Auf einem Kropolith.
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Die Falten um die Stirne...
Die Falten um die Stirne dein,
lass sie nur heiter ranken;
das sind die Narben, die darein
geschlagen die Gedanken.
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Die Mutterliebe
Ein Kleinod ist das allerbest',
das pfleg' ich wohl und halt es fest
und halt es hoch in Ehren:
Das ist die Mutterliebe gut,
die gibt mir immer neuen Mut
in allen Lebensschweren.
Und ist dein Herz so freudenleer,
und ist dein Aug' so tränenschwer,
blick in ihr Aug' hinein:
das hat gar lichten, hellen Strahl
und trocknet die Tränen allzumal
wie Frühlings-Sonnenschein.
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Die Mutterliebe
Ein Kleinod ist das allerbest',
das pfleg' ich wohl und halt es fest
und halt es hoch in Ehren:
Das ist die Mutterliebe gut,
die gibt mir immer neuen Mut
in allen Lebensschweren.
(Ausschnitt; zum kompletten Text.)
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Eine traurige Geschichte
Ein Hering liebt' eine Auster
Im kühlen Meeresgrund;
Es war sein Dichten und sein Trachten
Ein Kuss von ihrem Mund.
Die Auster, die war spröde,
Sie blieb in ihrem Haus;
Ob der Hering sang und seufzte,
Sie schaute nicht heraus.
Nur eines Tags erschloss sie
Ihr duftig Schalenpaar;
Sie wollt im Meeresspiegel
Beschauen ihr Antlitz klar.
Schnell kam der Hering geschwommen,
Streckt seinen Kopf herein
Und dacht an einem Kusse
In Ehren sich zu freun!
O Harung, armer Harung,
Wie schwer bist du blamiert!
- Sie schloss in Wut die Schalen,
Da war er guillotiniert.
Jetzt schwamm sein toter Leichnam
Wehmütig im grünen Meer
Und dacht: "In meinem Leben
Lieb ich keine Auster mehr!"
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Kunz von Kauffungen
Kunz von Kauffungen mit zwei Rittern
Saß in der Waldschenk und trank einen Bittern.
Da besoff sich einer von den Rittern,
Fiel untern Tisch, dass die Wände zittern.
Kunz von Kauffungen mit einem Ritter
Saß in der Waldschenk und trank einen Bittern.
Da besoff sich der andre von den Rittern,
Fiel untern Tisch, dass die Wände zittern.
Kunz von Kauffungen ohne die zwei Ritter
Saß in der Waldschenk und trank einen Bittern.
Kunz von Kauffungen ohne die zwei Ritter
Fiel endlich selbst ab - die Wände zittern!
Kunz von Kauffungen mit zwei Rittern
Lag unterm Tisch, besiegt vom Bittern.
Da erholt' sich einer von den Rittern,
Saß in der Waldschenk und trank einen Bittern.
Kunz von Kauffungen mit einem Ritter
Schnarcht unterm Tisch, dass die Wände zittern.
Da erholt' sich der andere von den Rittern,
Saß in der Waldschenk und trank einen Bittern.
Kunz von Kauffungen ohne die zwei Ritter
Schnarcht' unterm Tisch, dass die Wände zittern.
Endlich erholt sich Kunz gleich den zwei Rittern,
Saß in der Waldschenk und trank einen Bittern.
Kunz von Kauffungen mit zwei Rittern
Ließ nach diesem Vorfall die Pferde füttern.
Kunz von Kauffungen mit seinen Rittern
Ritt nach Chemnitz und trank einen Bittern.
Da besoff sich einer von den Rittern,
Fiel untern Tisch, dass die Wände zittern.
etc. etc.
Da capo in infinitum
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Wer Gott vertraut...
Wer Gott vertraut, hat wohl gebaut.
Lug, Untreue, falschem Schein
soll dieses Haus verschlossen sein.
Dein Leib verwest, dein Herz zerfällt,
Staub wird einst alle Erdenwelt;
doch niemals stirbt, was Menschenkraft
im Geist und in der Wahrheit schafft.
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