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Abendgebet
Großes,
allgegenwärtiges,
immerwährendes
Nichts!
Als dein gehorsamer Diener
habe ich heute den ganzen Tag
mit Nichtstun verbracht.
Und ich bereue keine Sekunde,
die ich auf der Couch liegend
dir gewidmet habe.
Die Leute
– Ungläubige! –
mögen dich und deinen Diener
verhöhnen, gar verurteilen,
doch ich hoffe innigst,
du mögest mir noch viele
solcher Tage schenken,
bevor mein unwürdiges Nichts
für immer und ewig
an deiner Seite ruht.
Amen.
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Gedichte über die Faulheit
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Alles ändert sich ...
Alles ändert sich.
Lebendes ändert sich.
Totes ändert sich.
Und Lebendes wird Totes
und Totes Lebendes.
Warum dann
noch unterscheiden?
Was ist dann
noch zu fürchten?
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Vergänglichkeit im Gedicht
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Aufruf an alle Hundebesitzer
Achtung! Achtung!
An alle Hundebesitzer!
Esst mehr Hundekot!
Hundekot enthält wertvolle Mineralien,
die das Blut stärken und vorbeugend wirken
gegen Alterserscheinungen aller Art.
Ihr zahlt Steuern!
Besteht auf euren Rechten!
Überlasst euren Hundekot nicht
den hundelosen Schmarotzern!
Hundekot kann man auch einfrieren.
Seine wertvollen Mineralien
gehen dabei nicht verloren.
Selbst als Geschenk ist Hundekot
immer eine gute Idee.
Wer fühlt sich nicht gleich besser
mit einem Kilo Hundekot im Haus?
Aber vor allem denkt an euch selbst:
Esst mehr Hundekot!
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Schwarzer Humor
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Betrachtungen eines Außenseiters
Sie haben Jobs,
sie haben Freunde,
sie feiern Feste,
sie verlieben sich,
sie heiraten,
sie fliegen in ferne Länder,
sie haben Hunde,
sie haben Kinder,
sie fahren große Autos
und manche
bauen gar ein Haus.
Sie leben ihr Leben,
wie man das Leben leben soll.
Wie machen die das bloß?
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Der Vater aller Bruderkriege
Schnabbeldapp streckt
Rieselpop die Zunge raus.
Rieselpop zeigt
Schnabbeldapp den Vogel.
RaRaRa!
Vermutlich Rieselpop klaut
Schnabbeldapps Hut und
kackt hinein.
Vermutlich Schnabbeldapp klaut
Rieselpops Schuhe und
pisst hinein.
RaRaRa!
Schnabbeldapp tritt Rieselpop
in den Hintern.
Rieselpop schlägt Schnabbeldapp
ins Gesicht.
RaRaRa!
Vermutlich Rieselpop verwüstet
Schnabbeldapps Garten.
Vermutlich Schnabbeldapp zündet
Rieselpops Haus an.
RaRaRa!
Schnabbeldapp schlägt
Rieselpops Kind zum Krüppel.
Rieselpop vergewaltigt
Schnabbeldapps Frau.
RaRaRa!
Rieselpop tötet
Schnabbeldapp tötet
Rieselpop tötet
Schnabbelpop tötet
Ribbeldapp tötet
Schnaselpopp tötet
Rischeldap.
RaRaRa!
Schnabbeldapp und Rieselpop
unterzeichnen den Waffenstillstand.
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Die Macht
Du kannst in die tiefste Höhle klettern,
der Tod
ist ein Lavastrom.
Du kannst den Weltrekord über 100 Meter brechen,
der Tod
ist ein Gepard.
Du kannst ins unermessliche Weltall fliehen,
der Tod
ist ein schwarzes Loch.
Es hilft kein Beten
zu Gott oder Teufel,
kein Jammern, kein Klagen,
der Tod hat die Macht,
wird Aufschub versagen.
Du kannst nur mit ihm leben,
und wenn es so weit ist,
dich ergeben.
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Die Scheidung der Geister
Woran erkennt man jene, die verrückt sind?
Wenn welche nach ein paar heißen Tagen
das Unkraut zwischen den Gehsteigplatten
gießen, daran erkennt man jene, die verrückt sind.
Woran erkennt man jene, die das Leben lieben?
Wenn welche nach ein paar heißen Tagen
das Unkraut zwischen den Gehsteigplatten
gießen, daran erkennt man jene, die das Leben lieben.
Worin besteht
der Unterschied?
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Ein Soldat stirbt nicht
Ein Soldat stirbt nicht,
er wird nicht vergast, nicht verbrannt und nicht zermatscht.
Er krepiert nicht mit herausquellenden Augen und
weitaufgerissenem Maul nach Luft saugend.
Er endet nicht tierisch schreiend und
sich epileptisch am Boden wälzend als lebende Fackel.
Er versucht nicht, schwerverletzt und panisch robbend
den alles zermalmenden Panzerketten zu entkommen.
Ein Soldat hat keine Angst, keine Schmerzen.
Ein Soldat stirbt nicht,
er fällt.
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Ich töte dich
Ich töte dich, weil du ein Kind vergewaltigt hast.
Ich töte dich, weil ich dich liebe.
Ich töte dich, damit du mich nicht tötest.
Ich töte dich im Namen Pupols des Zweiten.
Ich töte dich, weil mir die Zigaretten ausgegangen sind.
Ich töte dich, weil heute der 8. November ist.
Ich töte dich im Namen des Herrn.
Ich töte dich, um meinen Bruder zu rächen.
Ich töte dich, weil du eine Frau bist.
Ich töte dich, weil meine Mannschaft verloren hat.
Ich töte dich, um berühmt zu werden.
Ich töte dich im Namen des Volkes.
Ich töte dich, weil du der Feind bist.
Ich töte dich, weil ich Köpfe sammle.
Ich töte dich, weil es mir befohlen wurde.
Ich töte dich, um dich zu erlösen.
Ich töte dich, weil du zu viel Geld hast.
Ich töte dich, weil mir keine andere Wahl bleibt.
Ich töte dich im Namen der Gerechtigkeit.
Ich töte dich, weil ich schlechte Laune habe.
Ich töte dich, weil du ein Ungläubiger bist.
Ich töte dich, um mein Eigentum zu verteidigen.
Ich töte dich, weil du nicht gehorcht hast.
Ich töte dich, weil’s Spaß macht.
Ich töte dich, weil ich dich hasse.
Ich töte dich, weil ich als Kind geschlagen wurde.
Ich töte dich im Namen der Revolution.
Ich töte dich, damit es regnet.
Ich töte dich, um mein Gewehr auszuprobieren.
Ich töte dich, weil du schlecht bist.
Ich töte dich, weil ich es kann.
Fortsetzung folgt …
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Kirschbaumblüte
Kirschbaumblüte
etwas wippt
unter der rosa Bluse
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Mein Herz brennt
Hey du, mein Herz brennt,
Feuerwehrautos rasen durch meine Adern,
doch nicht um das Feuer zu löschen.
Oh, nein.
Sie rasen direkt in meinen Kopf,
wo 1000 Trommler die Stimmung anheizen
für die Party, wenn wir uns wiedersehen.
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Mond am Morgen
Der Mond ist blass geworden;
das wundert mich nicht,
er sah dein Gesicht
und was ich ertragen musste.
Die Messer in deinen Augen.
Die Ratte in deinem Mund.
Doch die Sonne scheint!
Es wird ein schöner Morgen.
Hoffentlich
sind die Polizisten nett.
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Paarungstabelle mit Fragezeichen
laben leben
lieben loben
leben loben
laben lieben
lieben leben
loben laben
leben laben
loben lieben
loben leben
lieben laben
leben lieben
laben loben
luben?
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Sagt nichts, kuckt nur
Hey du.
Mein Herz brennt,
Feuerwehrautos rasen durch meine Adern,
doch nicht um das Feuer zu löschen.
Oh, nein.
Sie rasen direkt in meinen Kopf,
wo 1000 Trommler die Stimmung anheizen.
Ich bin eine einzige Party,
wenn ich dich sehe.
Eine Party der Verzweifelung.
Von Leuten,
die wissen,
dass sie keine Chance haben.
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Traumbaum
Große gelbe Blätter
hängen an diesem Julimorgen
am Kirschbaum vor meinem Fenster.
Träumte ich.
Als ich am Abend von der Arbeit kam,
war alles wie sonst.
Ich aß etwas, ich las etwas.
Und dann schaute ich nach draußen:
Der Kirschbaum war weg.
Aber es gibt da keinen Zusammenhang.
Ganz bestimmt nicht.
Das kann ...
Das kann nicht sein.
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Unser schönes Maschinengewehr
Gewalt
erzeugt Gegengewalt
erzeugt Gegengegengewalt
erzeugt Gegengegengegengewalt
erzeugt Gegengegengegengegengewalt
erzeugt Gegengegengegengegengegengewalt
erzeugt Gegengegengegengegengegengegengewalt
erzeugt
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Was ich dir schenken wollt
Den großen, dicken Mond
Wollt ich dir schenken
Doch dann kam ich
Ins Grübeln und ans Denken
Der Mond wär viel zu groß
Für deine Wohnung
Also gab ich ihm
Noch ein wenig Schonung
Dann dachte ich
Nehm ich das Meer
Mit schöner, weiter Sicht
Nur wär auch das nicht fair
Es passt in deinen Garten nicht
Dann musste ich
An die Berge denken
Die waren sicher
Noch zu verschenken
Aber als ich sah
Was die Transporte kosten
War auch die Idee
Schnell am Verrosten
Drum schenk ich dir dies Gedicht
Mit einer Kleinigkeit
Für all die großen Dinge
Ist ja noch reichlich Zeit
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Was ist wichtig?
Wenn du nichts mehr hast,
was du dann noch hast,
das ist wichtig.
Wenn du nichts mehr bist,
was du dann noch bist,
das ist wichtig.
Wenn du weißt, was wichtig ist,
was dann noch wichtig ist,
ist nicht mehr wichtig.
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