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Begegnung
Du hast mich längst verlassen,
Längst hin ist Lust und Weh;
Doch rührt mein Herz sich leise,
Wenn ich dein Antlitz seh.
Dein Reiz ist lang’ verwelket,
Mir blühet ewig jung
Auf deinen bleichen Wangen
Sel’ge Erinnerung.
Es steht die alte Gasse
Sehnsüchtig vor mir da,
Wo ich am Sonntagmorgen
Zum erstenmal dich sah.
Die abendliche Laube
Ergrünt in goldnem Strahl,
Da ich dein rosig Antlitz
Geküsst zum erstenmal.
Und alle Liebespfade
Eröffnen sich vor mir,
Die ich in blauen Tagen
Gewandelt einst mit dir.
All deiner Liebe denk’ ich,
Der Falschheit denk’ ich nicht!
Mir weht wehmüt’ger Friede
Von deinem Angesicht;
Dein Herz nur möchte’ ich fragen,
Ob es nun glücklich sei;
Da blickst du bang zu Boden,
Ich gehe rasch vorbei.
Du hast mich längst verlassen,
Längst hin ist Lust und Weh;
Doch rührt mein Herz sich leise,
Wenn ich dein Antlitz seh.
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Daheim
Stets, wenn ich beim Heimgang sehe
unsres Herdes Rauch,
rührt mich deine liebe Nähe,
wie ein Frühlingshauch.
Trieb mich einst durchs Weltgedränge,
flücht’ges Traumgebild,
hier in dieser trauten Enge,
atm’ ich tiefgestillt.
Ob es auch an Schätzen fehle,
reich ist nur, wer liebt,
wem sich eine reine Seele
voll und treu ergibt.
Was auch kommt, wie sollt ich zagen,
Hand in Hand mit dir?
Alles, alles will ich tragen,
bleibst du nur bei mir.
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Unter blühenden Bäumen...
Unter blühenden Bäumen
Lieg ich in Einsamkeit,
Von alter Zeit,
Von alter Liebe zu träumen.
Sehnsüchtige Stille ringsherum,
Nur Bienengesumm
Und fern im Tal ein Glockenklang:
Ob Hochzeitläuten,
Ob Grabgesang,
Ich wills nicht deuten.
Lenzwolken ziehn mit sanftem Flug.
O Jugendleben,
Das lang verblich,
O Frühlingsweben,
Was lockst du mich?
Goldsonnige Fernen lachen.
Neues Hoffen, neuer Trug!
Lenz, des Zaubers ist genug!
Nein, wieg mich ein
Zur süßen Ruh
Und decke du
Mein träumend Haupt mit Blüten zu!
Rosige Dämmrung hüllt mich ein:
O seliges Verschollensein,
Schlafen und nimmer erwachen!
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