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Gedichte zur Weihnachtsfeier – Dichter · Titel · Beliebteste · Neueste

Hans Retep (geb. 1956)
www.ziemlichkraus.de/hans-retep/weihnachtsgedichte.php

Die Firma dankt

Wenn das Weihnachtsfest ansteht
und das Jahr zu Ende geht,
dann ist Zeit für Dank und Wunsch.
Freude war’s mit Ihnen schier,
Glück und Wohlsein wünschen wir,
und genießen Sie den Punsch.

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Wersch (geb. 1964), literaturnische.de

Kommt zu End das Jahr...

Kommt zu End das Jahr in seinem Lauf,
Weihnachtsfeiern gibt es da zuhauf.
Wo mit Liebsten und Kollegen man tummelt,
sei’s in Firma oder dem Verein,
wird beim Schmaus besinnlich jetzt gebummelt.
Allen soll nur Fried und Freude sein!

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Tudelka (geb. 1977)

Weihnachtsumtrunk

Weihnachten steht vor der Tür:
"Komm herein und trink ein Bier!" -
"Ich will nicht eins, ich brauche vier!"
Jedem Licht, das für uns brennt
An einem Sonntag im Advent,
Gebührt ein Glas des edlen Tropfen
Aus Wasser, Gerste, Malz und Hopfen.
Nach dem Genuss kehrt Ruhe ein,
Es könnte gar nicht schöner sein!
Die Lampen brennen lichterloh,
Weihnachten ist da, und wir sind froh!

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Otto Julius Bierbaum (1865-1910)

Der amen Kinder Weihnachtslied

Hört, schöne Herrn und Frauen,
Die ihr im Lichte seid:
Wir kommen aus dem Grauen,
Dem Lande Not und Leid;
Weh tun uns unsre Füße
Und unsre Herzen weh,
Doch kam uns eine süße
Botschaft aus Eis und Schnee.
Es ist ein Licht erglommen,
Und uns auch gilt sein Schein.
Wir habens wohl vernommen:
Das Christkind ist gekommen
Und soll auch uns gekommen sein.

Drum gehn wir zu den Orten,
Die hell erleuchtet sind,
Und klopfen an die Pforten:
Ist hier das Christuskind?
Es hat wohl nicht gefunden
Den Weg in unsre Nacht,
Drum haben wir mit wunden
Füßen uns aufgemacht,
Dass wir ihm unsre frommen
Herzen und Bitten weihn.
Wir habens wohl vernommen:
Das Christkind ist gekommen
Und soll auch uns gekommen sein.

So lasst es uns erschauen,
Die ihr im Lichte seid!
Wir kommen aus dem Grauen,
Dem Lande Not und Leid;
Wir kommen mit wunden Füßen,
Doch sind wir trostgemut:
Wenn wir das Christkind grüßen,
Wird alles, alles gut.
Der Stern, der heut erglommen,
Gibt allen seinen Schein:
Das Christkind ist gekommen! -
Die ihr es aufgenommen,
O, lasst auch uns zu Gaste sein!

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Karl Gerok (1815-1890)

Herein

Das Glöcklein erklingt: Ihr Kinder, herein!
Kommt alle, die Türe ist offen!
Da stehn sie, geblendet vom goldigen Schein,
von Staunen und Freude betroffen.
Wie schimmert und flimmert von Lichtern der Baum!
Die Gaben zu greifen, sie wagen's noch kaum,
sie stehn wie verzaubert in seligem Traum. -
So nehmt nur mit fröhlichen Händen,
ihr Kleinen, die köstlichen Spenden!

Und mächtig ertönen die Glocken im Chor,
zum Hause des Herrn uns zu rufen:
Das Fest ist bereitet und offen das Tor,
heran zu den heiligen Stufen!
Und steht ihr geblendet vom himmlischen Licht,
und fasst ihr das Wunder, das göttliche, nicht:
Ergreift, was die ewige Liebe verspricht,
und lasst euch den seligen Glauben,
ihr Kinder des Höchsten, nicht rauben!

Und hat er die Kinder nun glücklich gemacht,
die großen so gut wie die kleinen,
dann wandert der Engel hinaus in die Nacht,
um anderen zum Gruß zu erscheinen.
Am Himmel, da funkeln die Sterne so klar,
auf Erden, da jubelt die fröhliche Schar. -
So tönen die Glocken von Jahr zu Jahr,
so klingt es und hallt es auch heute,
o seliges Weihnachtsgeläute!

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Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/goethe.php

Weihnachten

Bäume leuchtend, Bäume blendend,
Überall das Süße spendend,
In dem Glanze sich bewegend,
Alt und junges Herz erregend -
Solch ein Fest ist uns bescheret,
Mancher Gaben Schmuck verehret;
Staunend schaun wir auf und nieder,
Hin und her und immer wieder.

(gekürzt)

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Franz Grillparzer (1791-1872)

Der Christbaum

So ist ein Jahr denn nun vorbeigegangen,
Seit uns der Christbaum eben hier vereint,
Und manches dachte still wohl mit Verlangen,
Ob uns ein gleicher Tag auch nächstes Jahr erscheint?

Der Priester, der uns etwa gern erfreute,
Er ist nicht reich, das Beste denn gebricht,
Und ob ihm beistehn wohlgesinnte Leute,
Wir hoffens wohl, allein wir wissens nicht.

Und siehe da, zu gleichgemessnen Zeiten
Eröffnet sich von neuem auch der Saal:
Ihr seht schon die Geschenke dort von weiten
Und alles glänzt in heller Lichter Strahl.

Ihr Kinder, so wie hier ists auch im Leben,
Das voll von Müh und Sorgen aller Art,
Doch jedem ist ein Christbaum auch gegeben,
Wenn er nur ruhig hofft und gläubig harrt.

Vor allem aber zähmt den Eigenwillen,
Denn der die Gaben gibt und uns beschert,
Er kennt das Gute und er sorgt im stillen
Nicht nach dem Schein, er gibt nur nach dem Wert.

Der eine wollte Spielzeug und statt dessen
Wird ihm ein Kleid, das vor der Kälte schützt;
Der andre möchte Leckereien essen,
Er findet Speise, die nur nährt und nützt.

Wenn er zurückweist nun die fromme Gabe,
Muss warten er oft länger als ein Jahr,
Und mancher ging als Bettler schon zu Grabe,
Weil er nicht nahm, was ihm beschieden war.

Drum, Kinder, bleibt auch Kinder. Zwar bei weiten
An Einsicht etwa nicht und an Verstand,
Denn ihr sollt lernen, fort in jedem schreiten,
Zum Nutzen euch, den Eltern und dem Land.

Allein im Herzen, in des Innern letzter Mitte,
Bleib euch ein Teil von dem, was jetzt ihr seid,
Gehorsam, der nun zügelt eure Schritte,
Ein warmes Fühlen und Genügsamkeit.

Dann kommt der Tag, seid dessen nur nicht bange,
Der euch schon hier für alles schadlos hält,
Und zögerte der Christbaum gar zu lange,
Die Weihnacht dann in einer bessern Welt.

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August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

Weihnachten

Zwar ist das Jahr an Festen reich,
Doch ist kein Fest dem Feste gleich,
Worauf wir Kinder Jahr aus Jahr ein
Stets harren in süßer Lust und Pein.

O schöne, herrliche Weihnachtszeit,
Was bringst du Lust und Fröhlichkeit!
Wenn der heilige Christ in jedem Haus
Teilt seine lieben Gaben aus.

Und ist das Häuschen noch so klein,
So kommt der heilige Christ hinein,
Und Alle sind ihm lieb wie die Seinen,
Die Armen und Reichen, die Großen und Kleinen.

Der heilige Christ an Alle denkt,
Ein Jedes wird von ihm beschenkt.
Drum lasst uns freu'n und dankbar sein!
Er denkt auch unser, mein und dein.

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Jakob Loewenberg (1856-1929)

Weihnachten bei den Großeltern

Heut Abend, als wir zu euch gingen,
da war in der Luft ein leises Klingen,
da war ein Rauschen, man wusst’ nicht woher,
als ob man in einem Tannenwald wär,
da huschte vorüber und ging nicht aus
ein heimliches Leuchten von Haus zu Haus.
Der Mond kam über die Dächer gesprungen:
"Wohin noch so spät, ihr kleinen Jungen?
Ihr müsst ja zu Bett, was fällt euch ein?"
und lachte uns an mit vollem Schein.
Da lachten wir wieder: "Du alter Klöner,
heut Abend ist alles anders und schöner.
Und glaubst du’s nicht, kannst mit uns gehen,
da wirst du ein blaues Wunder sehn."
Da sprang er leuchtend uns voran,
bei diesem Hause hielt er an.
Wir gingen hinein mit froher Begier,
und Klingen und Rauschen und Leuchten ist hier.

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Carl Salm (1888-1939)

Kinderweihnachtslied

Lasset uns das Christkind suchen,
Kommt, ihr lieben Kinderlein!
Mandeln bringt es mit und Kuchen,
Froh soll unsre Weihnacht sein!

Ei, wo mag es sich verstecken,
Zimmer sind gar viel im Haus,
Suchet darum alle Ecken
Eifrig nach dem Christkind aus.

Doch es geht gar fein zu Werke
Und durchs Fenster fliegt es sacht,
Und dass niemand etwas merke
Schafft es heimlich in der Nacht.

Und derweil wir zaghaft dringen
Nach dem Wunder, das geschah,
Hören wir ein Olöcklein klingen,
Und auf einmal ist es da.

Lasst uns dann das Christkind herzen
In der selgen Weihenacht,
Das uns Christbaumglück und Kerzen
Und viel Schönes hat gebracht!

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Ludwig Thoma (1867-1921)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/thoma.php

Heilige Nacht

So ward der Herr Jesus geboren
Im Stall bei der kalten Nacht.
Die Armen, die haben gefroren,
Den Reichen war’s warm gemacht.

Sein Vater ist Schreiner gewesen,
Die Mutter war eine Magd.
Sie haben kein Geld nicht besessen,
Sie haben sich wohl geplagt.

Kein Wirt hat ins Haus sie genommen;
Sie waren von Herzen froh,
Dass sie noch in Stall sind gekommen.
Sie legten das Kind auf Stroh.

Die Engel, die haben gesungen,
Dass wohl ein Wunder geschehn.
Da kamen die Hirten gesprungen
Und haben es angesehn.

Die Hirten, die will es erbarmen,
Wie elend das Kindlein sei.
Es ist eine G’schicht’ für die Armen,
Kein Reicher war nicht dabei.

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Bruno Wille (1860-1928)

Weihnachtsidylle

Aus Rauhreif ragt ein Gartenhaus,
Das schaut so schmuck, so sonnig aus.

An blanken Giebel schmiegt sich hold
Der Wintersonne Abendgold.

Eiszapfen, Scheiben in rotem Glanz,
Die Fenster umrahmt von Waldmooskranz.

Blattgrün, Gelbkrokus, ein rosiger Bube
Lächeln aus frühlingswarmer Stube.

Kanarienvogel schmettert so hell,
Kinderlachen und Hundegebell.

Klein Hansemann und Ami spielen
Wolfsjagd, sie balgen sich auf den Dielen.

Die Mutter ging holen den Weihnachtsmann.
Der klopft an die Türe brummend an.

Und sieh, vermummt, ein bärtiger Greis,
Ein Sack voll Nüsse, ein Tannenreis.

"Seid ihr auch artig?" Stumm nicken die Kleinen
Und reichen die Patschhand; eins möchte weinen.

Da prasseln die Nüsse, das gibt ein Haschen!
Der süße Hagel füllt die Taschen ...

Fort ist der Mann. Mit Lampenschein
Tritt nun die liebe Mutter herein.

Gejubel: "Der Weihnachtsmann war da!
O, Nüsse hat er gebracht, Mama!"

Den großen Tisch umringt ein Schwatzen,
Schalenknacken, behaglich Schmatzen.

Die Mutter klatscht in die Hände und zieht
Die Spieluhr auf: "Nun singt ein Lied!"

"Ihr Kinderlein kommet, o kommet doch all,
Zur Krippe her kommet, in Bethlehems Stall!"

Fromm tönt's in die frostige Nacht hinaus.
Ein Stern steht selig über dem Haus.

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Heinrich Zeise (1822-1914)

Weihnachtabend

Hell prangt des Zimmers weiter Raum!
Welch hehre Augenweide!
Und jubelnd um den Tannenbaum
stehn meine Kinder beide.
Wie jauchzen sie von Lust beseelt,
sich freuend jeder Gabe,
o, könnt ich jubeln, doch mir fehlt
mein blondgelockter Knabe.

Vor Jahren in demselben Raum
klatscht' er in seine Hände,
und tanze um den Tannenbaum,
der bot so reiche Spende!
Jetzt scheint mir öde, scheint mir leer
das lampenhelle Zimmer,
der Kerzenglanz, das Lichtermeer,
mir däucht's nur öder Schimmer.

Die Kinder sehn mich fragend an,
was wohl dem Vater fehle?
Ich fasse mich, und lächle dann,
dass ich die Lust nicht schmäle.
Noch hat ihr frisches Kinderherz
von Sorgen nichts erfahren,
doch wird die Zukunft euch den Schmerz
und Kummer nicht ersparen.

Mein Sohn, den ich im Geiste seh',
wer schmückt dir heut dein Bette?
Das Eis bedeckt's, und kalter Schnee
fällt auf die Schlummerstätte. -
Dort hängt dein Bild in Jugendzier,
bekränzt hängt's überm Tische,
indes die salz'ge Träne mir
ich von den Wimpern wische.

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