Startseite ~ Dichter ~ Titel ~ Gedichtanfänge ~ Neues ~ Links ~ Rechtliches |
Clemens Brentano (1778-1842)
Wenn die Sonne weggegangen ...
Wenn die Sonne weggegangen,
Kömmt die Dunkelheit heran,
Abendrot hat goldne Wangen,
Und die Nacht hat Trauer an.
Seit die Liebe weggegangen,
Bin ich nun ein Mohrenkind,
Und die roten, frohen Wangen,
Dunkel und verloren sind.
Dunkelheit muss tief verschweigen,
Alles Wehe, alle Lust,
Aber Mond und Sterne zeigen,
Was ihr wohnet in der Brust.
Wenn die Lippen dir verschweigen
Meines Herzens stille Glut,
Müssen Blick und Tränen zeigen,
Wie die Liebe nimmer ruht.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Friedrich Rückert (1788-1866)
Wenn es dir übel geht...
Wenn es dir übel geht,
nimm es für gut nur immer;
wenn du es übel nimmst,
so geht es dir noch schlimmer.
Und wenn der Freund dich kränkt,
verzeih's ihm und versteh:
Es ist ihm selbst nicht wohl,
sonst tät er dir nicht weh.
Und kränkt die Liebe dich,
sei dir's zur Lieb ein Sporn;
dass du die Rose hast,
das merkst du erst am Dorn.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Wersch (geb. 1964), literaturnische.de
Wir malen einen Mond...
Wir malen einen Mond
wir bilden eine Sonne ein
wir träumen schöne Liebelein
wir schmeicheln ein Vertrauen
Betrug der Angst
Betrug der Einsamkeit
wir prahlen zärtliche Poeme
wir fälschen tiefe Küsse
wir heucheln ein Zusammen
wir lügen uns in eine Liebe
wir lügen ein wir
und ich
glaube es
immer
immer
wieder
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/goethe.php
Wonne der Wehmut
Trocknet nicht, trocknet nicht,
Tränen der ewigen Liebe!
Ach, nur dem halbgetrockneten Auge
Wie öde, wie tot die Welt ihm erscheint!
Trocknet nicht, trocknet nicht,
Tränen unglücklicher Liebe!
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~