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Volkstümlich
Wer will fleißige Handwerker sehn
Wer will fleißige Handwerker sehn,
der muss zu uns Kindern gehn.
Stein auf Stein, Stein auf Stein,
das Häuschen wird bald fertig sein.
Wer will fleißige Handwerker sehn,
der muss zu uns Kindern gehn.
Oh wie fein, oh wie fein,
der Glaser setzt die Scheiben ein.
Wer will fleißige Handwerker sehn,
der muss zu uns Kindern gehn.
Tauchet ein, tauchet ein,
der Maler streicht die Wände fein.
Wer will fleißige Handwerker sehn,
der muss zu uns Kindern gehn.
Zisch, zisch, zisch, zisch, zisch, zisch,
der Schreiner hobelt glatt den Tisch.
Wer will fleißige Handwerker sehn,
der muss zu uns Kindern gehn.
Poch, poch, poch, poch, poch, poch,
der Schuster schustert zu das Loch.
Wer will fleißige Handwerker sehn,
der muss zu uns Kindern gehn.
Stich, stich, stich, stich, stich, stich,
der Schneider näht ein Kleid für mich.
Wer will fleißige Handwerker sehn,
der muss zu uns Kindern gehn.
Tripp, trapp, drein, tripp, trapp, drein,
jetzt gehn wir von der Arbeit heim.
Wer will fleißige Handwerker sehn,
der muss zu uns Kindern gehn.
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August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)
Wettstreit
Der Kuckuck und der Esel,
Die hatten großen Streit,
Wer wohl am besten sänge
Zur schönen Maienzeit.
Der Kuckuck sprach: »das kann ich!«
Und hub gleich an zu schrei'n.
»Ich aber kann es besser!«
Fiel gleich der Esel ein.
Das klang so schön und lieblich,
So schön von fern und nah;
Sie sangen Alle beide:
Kuku Kuku ia!
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Volkstümlich
Widewidewenne
Widewidewenne heißt meine Puthenne.
Kann-nicht-ruhn heißt mein Huhn,
Wackelschwanz heißt meine Gans,
Widewidewenne heißt meine Puthenne.
Widewidewenne heißt meine Puthenne.
Schwarz-und-Weiß heißt meine Geiß,
Treibe-ein heißt mein Schwein.
Widewidewenne heißt meine Puthenne.
Widewidewenne heißt meine Puthenne.
Ehrenwert heißt mein Pferd,
Gute-Muh heißt meine Kuh.
Widewidewenne heißt meine Puthenne.
Widewidewenne heißt meine Puthenne.
Wettermann heißt mein Hahn,
Kunterbunt heißt mein Hund.
Widewidewenne heißt meine Puthenne.
Widewidewenne heißt meine Puthenne.
Guck-heraus heißt mein Haus,
Schlupf-hinaus heißt meine Maus.
Widewidewenne heißt meine Puthenne.
Widewidewenne heißt mein Puthenne.
Wohl-getan heißt mein Mann,
Sausewind heißt mein Kind.
Widewidewenne heißt meine Puthenne.
Widewidewenne heißt meine Puthenne.
Lebe-recht heißt mein Knecht,
Spät-betagt heißt meine Magd.
Widewidewenne heißt meine Puthenne.
Nun kennt ihr mich mit Mann und Kind
und meinem ganzen Hofgesind.
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August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)
Winters Abschied
Winter, ade!
Scheiden tut weh.
Aber dein Scheiden macht,
Dass jetzt mein Herze lacht.
Winter, ade!
Scheiden tut weh.
Winter, ade!
Scheiden tut weh.
Gerne vergess' ich dein,
Kannst immer ferne sein.
Winter, ade!
Scheiden tut weh.
Winter, ade!
Scheiden tut weh.
Gehst du nicht bald nach Haus,
Lacht dich der Kuckuck aus.
Winter, ade!
Scheiden tut weh.
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Volksgut
Zehn kleine Zappelmänner
Zehn kleine Zappelmänner zappeln hin und her,
zehn kleinen Zappelmännern fällt das gar nicht schwer.
Zehn kleine Zappelmänner zappeln auf und nieder,
zehn kleine Zappelmänner tun das immer wieder.
Zehn kleine Zappelmänner zappeln ringsherum,
zehn kleine Zappelmänner, die sind gar nicht dumm.
Zehn kleine Zappelmänner spielen gern Versteck,
zehn kleine Zappelmänner sind auf einmal weg.
Zehn kleine Zappelmänner sind nun wieder da,
zehn kleine Zappelmänner rufen laut: Hurra!
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August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)
Zur Fastnachtszeit
Und beut der Winter auch manche Leiden,
So will er doch nicht traurig scheiden:
Er bringt uns erst noch die Fastnachtszeit
Mit aller ihrer Lustigkeit.
Da gibt es Kurzweil mancherlei,
Musik und Tanz und Mummerei,
Pfannkuchen, Brezel, Kuchen und Weck',
Und Eier und Würste, Schinken und Speck.
Wir Kinder singen von Haus zu Haus
Und bitten uns eine Gabe aus,
Und machen's hinterdrein wie die Alten
Und wollen heuer auch Fastnacht halten.
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