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Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Du sehnst dich...
Du sehnst dich, weit hinaus zu wandern,
Bereitest dich zu raschem Flug;
Dir selbst sei treu und treu den andern,
Dann ist die Enge weit genug.
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Andreas Gryphius (1616-1664)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/andreas_gryphius.php
Betrachtung der Zeit
Mein sind die Jahre nicht, die mir die Zeit genommen,
Mein sind die Jahre nicht, die etwa möchten kommen.
Der Augenblick ist mein, und nehm' ich den in acht,
So ist der mein, der Jahr und Ewigkeit gemacht.
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Paul Heyse (1839-1914)
Eignes Haus
Die Welt zerstreut oder engt dich ein;
Musst in dir selbst zu Hause sein.
Der wird von Unrast nicht verschont,
Der bei sich selbst zur Miete wohnt.
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Friedrich Hölderlin (1770-1843)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/hoelderlin.php
Und selig, wer im eignen Hause Frieden ...
Und selig, wer im eignen Hause Frieden,
Wie du, und Lieb und Fülle sieht und Ruh;
Manch Leben ist, wie Licht und Nacht, verschieden,
In goldner Mitte wohnest du.
(Ausschnitt; zum kompletten Text.)
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Friedrich Hölderlin (1770-1843)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/hoelderlin.php
Ehmals und jetzt
In jüngern Tagen war ich des Morgens froh,
Des Abends weint ich; jetzt, da ich älter bin,
Beginn ich zweifelnd meinen Tag, doch
Heilig und heiter ist mir sein Ende.
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Johann Kaspar Lavater (1741-1800)
Willst du getrost...
Willst du getrost durchs Leben gehn,
blick über dich!
Willst du nicht fremd im Leben stehn,
blick um dich!
Willst du dich selbst in deinem Werte sehn,
blick in dich!
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Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/lessing.php
Ich
Die Ehre hat mich nie gesucht;
Sie hätte mich auch nie gefunden.
Wählt man, in zugezählten Stunden,
Ein prächtig Feierkleid zur Flucht?
Auch Schätze hab ich nie begehrt.
Was hilft es sie auf kurzen Wegen
Für Diebe mehr als sich zu hegen,
Wo man das wenigste verzehrt?
Wie lange währt's, so bin ich hin,
Und einer Nachwelt untern Füßen?
Was braucht sie wen sie tritt zu wissen?
Weiß ich nur, wer ich bin.
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Martin Luther (1483-1546)
Liebes Kind, lernest du wohl...
Liebes Kind, lernest du wohl,
so wirst du guter Hühner voll,
Lernest du aber übel,
So musst du mit den Sauen essen aus dem Kübel.
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Sophie Mereau (1770-1806)
Der Beständige
Einmal lieb' ich, und Einmal leb' ich, unsterbliche Götter!
Wenn ihr das Eine mir raubt, nehmt auch das Andre dahin!
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Erich Mühsam (1878-1934)
Warum ich Welt und Menschheit nicht verfluche...
Warum ich Welt und Menschheit nicht verfluche? -
Weil ich den Menschen spüre, den ich suche!
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Wilhelm Müller (1794-1827)
Aufgabe der Menschheit
Strebe, Mensch zu sein auf Erden,
Nicht eines Engels Aff zu werden!
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Friedrich Nietzsche (1844-1900)
Welt-Klugheit
Bleib nicht auf ebnem Feld!
Steig nicht zu hoch hinaus!
Am schönsten sieht die Welt
Von halber Höhe aus.
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Friedrich Rückert (1788-1866)
Nie stille steht die Zeit...
Nie stille steht die Zeit, der Augenblick entschwebt,
Und den du nicht benutzt, den hast du nicht gelebt.
Und du auch stehst nie still, der gleiche bist du nimmer,
Und wer nicht besser wird, ist schon geworden schlimmer.
Wer einen Tag der Welt nicht nutzt, hat ihr geschadet,
Weil er versäumt, wozu ihn Gott mit Kraft begnadet.
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Friedrich Rückert (1788-1866)
Schlägt dir die Hoffnung fehl...
Schlägt dir die Hoffnung fehl, nie fehlt dir das Hoffen!
Ein Tor ist zugetan, doch tausend sind noch offen.
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Friedrich Rückert (1788-1866)
Wenn es dir übel...
Wenn es dir übel geht,
nimm es für gut nur immer;
wenn du es übel nimmst,
so geht es dir noch schlimmer.
(Ausschnitt; zum kompletten Text.)
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