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Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
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Anstatt dass ihr bedächtig...
Anstatt dass ihr bedächtig steht,
Versucht’s zusammen eine Strecke,
Wisst ihr auch nicht, wohin es geht,
So kommt ihr wenigstens vom Flecke.
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Wilhelm Müller (1794-1827)
Aufgabe der Menschheit
Strebe, Mensch zu sein auf Erden,
Nicht eines Engels Aff zu werden!
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Andreas Gryphius (1616-1664)
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Betrachtung der Zeit
Mein sind die Jahre nicht, die mir die Zeit genommen,
Mein sind die Jahre nicht, die etwa möchten kommen.
Der Augenblick ist mein, und nehm' ich den in acht,
So ist der mein, der Jahr und Ewigkeit gemacht.
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Sophie Mereau (1770-1806)
Der Beständige
Einmal lieb' ich, und Einmal leb' ich, unsterbliche Götter!
Wenn ihr das Eine mir raubt, nehmt auch das Andre dahin!
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Theodor Fontane (1819-1898)
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Die Frage bleibt
Halte dich still, halte dich stumm,
Nur nicht forschen, warum? warum?
Nur nicht bittre Fragen tauschen,
Antwort ist doch nur wie Meeresrauschen.
Wie's dich auch aufzuhorchen treibt,
Das Dunkel, das Rätsel, die Frage bleibt.
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Max Dauthendey (1867-1918)
Die Schwalben schossen vorüber tief dir zu Füßen
Die Schwalben schossen vorüber tief dir zu Füßen,
Als sei ihr Flug ihr Zeichen tief dich zu grüßen.
Oft dünkten die Vögel am Himmel mich mehr klug
Wie mancher, den ich nach Wegen der Erde frug.
Schwalben, die früh bis spät in Freiheit schwammen,
Die halten sich in Liebe eng zusammen.
Sie bauen ihr Nest warm wie der Mensch sein Dach.
Sie fliegen von früh bis spät begeistert wach
Und eilen stets hurtig dem Weg ihres Herzens nach.
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Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Du sehnst dich...
Du sehnst dich, weit hinaus zu wandern,
Bereitest dich zu raschem Flug;
Dir selbst sei treu und treu den andern,
Dann ist die Enge weit genug.
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Friedrich Hölderlin (1770-1843)
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Ehmals und jetzt
In jüngern Tagen war ich des Morgens froh,
Des Abends weint ich; jetzt, da ich älter bin,
Beginn ich zweifelnd meinen Tag, doch
Heilig und heiter ist mir sein Ende.
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Paul Heyse (1839-1914)
Eignes Haus
Die Welt zerstreut oder engt dich ein;
Musst in dir selbst zu Hause sein.
Der wird von Unrast nicht verschont,
Der bei sich selbst zur Miete wohnt.
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Wersch (geb. 1964), literaturnische.de
Ein Lichtlein
Wo wieder trübe ist
der Tag, da bleib du heiter!
Wenn du ein Glühwurm bist
im Sarg, ist das gescheiter.
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Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
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Eines schickt sich nicht...
Eines schickt sich nicht für alle!
Sehe jeder, wie er's treibe,
Sehe jeder, wo er bleibe,
Und wer steht, dass er nicht falle!
(Ausschnitt; zum kompletten Text.)
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Theodor Fontane (1819-1898)
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Es kann die Ehre dieser Welt
Es kann die Ehre dieser Welt
Dir keine Ehre geben,
Was dich in Wahrheit hebt und hält,
Muss in dir selber leben.
Wenn’s deinem Innersten gebricht
An echten Stolzes Stütze,
Ob dann die Welt dir Beifall spricht,
Ist all dir wenig nütze.
Das flücht’ge Lob, des Tages Ruhm
Magst du dem Eitlen gönnen;
Das aber sei dein Heiligtum:
Vor dir bestehen können.
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Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
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Geh! gehorche meinen Winken...
Geh! gehorche meinen Winken,
Nutze deine jungen Tage,
Lerne zeitig klüger sein:
Auf des Glückes großer Waage
Steht die Zunge selten ein;
Du musst steigen oder sinken,
Du musst herrschen und gewinnen
Oder dienen und verlieren,
Leiden oder triumphieren,
Amboss oder Hammer sein.
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Gerhard P. Steil (geb. 1952)
Gold und Millionen
Du brauchst nicht Gold und Millionen
Musst nicht in Glaspalästen wohnen
Du wirst als Mensch im Leben reifen
Und mit den Jahren bald begreifen
Dass schon ein kleines Lächeln zählt
Damit das große Glück dich wählt
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Julius Sturm (1816-1896)
Herz, mein Herz...
Herz, mein Herz, nicht in der Weite,
In der Nähe wohnt das Glück!
Glaube, liebe, hoffe, leide,
Und kehr’ in dich selbst zurück.
(Ausschnitt; zum kompletten Text.)
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