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Wersch (geb. 1964), literaturnische.de
Ein Lichtlein
Wo wieder trübe ist
der Tag, da bleib du heiter!
Wenn du ein Glühwurm bist
im Sarg, ist das gescheiter.
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Wolfgang Lörzer (geb. 1950)
Vom Glück
Das Glück liegt selten dir zu Füßen.
Meist lässt es aus der Ferne grüßen.
Doch wenn es sich mal blicken lässt,
geh auf es zu und halt es fest!
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Gerhard P. Steil (geb. 1952)
Gold und Millionen
Du brauchst nicht Gold und Millionen
Musst nicht in Glaspalästen wohnen
Du wirst als Mensch im Leben reifen
Und mit den Jahren bald begreifen
Dass schon ein kleines Lächeln zählt
Damit das große Glück dich wählt
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Angelus Silesius (1624-1677)
Zufall und Wesen
Mensch, werde wesentlich; denn wenn die Welt vergeht,
So fällt der Zufall weg, das Wesen, das besteht.
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Friedrich von Bodenstedt (1819-1892)
Nie kampflos wird dir...
Nie kampflos wird dir ganz
Das Schöne im Leben geglückt sein -
Selbst Diamantenglanz
Will seiner Hülle entrückt sein,
Und windest du einen Kranz:
Jede Blume dazu will gepflückt sein.
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Wilhelm Busch (1832-1908)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/wilhelm_busch.php
Meist in Wagen, die nicht federn...
Meist in Wagen, die nicht federn,
Selten nur auf Gummirädern
Fährt der Mensch durch diese Welt,
Bis er in den Graben fällt.
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Max Dauthendey (1867-1918)
Die Schwalben schossen vorüber tief dir zu Füßen
Die Schwalben schossen vorüber tief dir zu Füßen,
Als sei ihr Flug ihr Zeichen tief dich zu grüßen.
Oft dünkten die Vögel am Himmel mich mehr klug
Wie mancher, den ich nach Wegen der Erde frug.
Schwalben, die früh bis spät in Freiheit schwammen,
Die halten sich in Liebe eng zusammen.
Sie bauen ihr Nest warm wie der Mensch sein Dach.
Sie fliegen von früh bis spät begeistert wach
Und eilen stets hurtig dem Weg ihres Herzens nach.
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Fred Endrikat (1890-1942)
Stammbuchvers
Wenn etwas schön ist, komme nicht in Wut
durch irgendeinen kleinen Zwischenfall.
Kackt dir mal eine Nachtigall auf deinen Hut -
dann freu dich an dem Lied der Nachtigall.
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Theodor Fontane (1819-1898)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/theodor_fontane.php
Die Frage bleibt
Halte dich still, halte dich stumm,
Nur nicht forschen, warum? warum?
Nur nicht bittre Fragen tauschen,
Antwort ist doch nur wie Meeresrauschen.
Wie's dich auch aufzuhorchen treibt,
Das Dunkel, das Rätsel, die Frage bleibt.
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Theodor Fontane (1819-1898)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/theodor_fontane.php
Lass ab von diesem Zweifeln...
Lass ab von diesem Zweifeln, Klauben,
Vor dem das Beste selbst zerfällt,
Und wahre dir den vollen Glauben
An diese Welt trotz dieser Welt.
Schau hin auf eines Weibes Züge,
Das lächelnd auf den Säugling blickt,
Und fühl's, es ist nicht alles Lüge,
Was uns das Leben bringt und schickt.
Und, Herze, willst du ganz genesen,
Sei selber wahr, sei selber rein!
Was wir in Welt und Menschen lesen,
Ist nur der eigne Widerschein.
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Theodor Fontane (1819-1898)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/theodor_fontane.php
Es kann die Ehre dieser Welt
Es kann die Ehre dieser Welt
Dir keine Ehre geben,
Was dich in Wahrheit hebt und hält,
Muss in dir selber leben.
Wenn’s deinem Innersten gebricht
An echten Stolzes Stütze,
Ob dann die Welt dir Beifall spricht,
Ist all dir wenig nütze.
Das flücht’ge Lob, des Tages Ruhm
Magst du dem Eitlen gönnen;
Das aber sei dein Heiligtum:
Vor dir bestehen können.
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Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/goethe.php
Eines schickt sich nicht...
Eines schickt sich nicht für alle!
Sehe jeder, wie er's treibe,
Sehe jeder, wo er bleibe,
Und wer steht, dass er nicht falle!
(Ausschnitt; zum kompletten Text.)
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Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/goethe.php
Leise müsst ihr...
Leise müsst ihr das vollbringen,
Die gelinde Macht ist groß;
Wurzelfasern, wie sie dringen,
Sprengen wohl die Felsen los.
(Aus dem Festspiel "Des Epimenides Erwachen".)
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Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/goethe.php
Anstatt dass ihr bedächtig...
Anstatt dass ihr bedächtig steht,
Versucht’s zusammen eine Strecke,
Wisst ihr auch nicht, wohin es geht,
So kommt ihr wenigstens vom Flecke.
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Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/goethe.php
Geh! gehorche meinen Winken...
Geh! gehorche meinen Winken,
Nutze deine jungen Tage,
Lerne zeitig klüger sein:
Auf des Glückes großer Waage
Steht die Zunge selten ein;
Du musst steigen oder sinken,
Du musst herrschen und gewinnen
Oder dienen und verlieren,
Leiden oder triumphieren,
Amboss oder Hammer sein.
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