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Dogen (1200-1253)
Ach, den Wolken gleich...
Ach, den Wolken gleich treiben wir durch Geburten und Tode!
Den Pfad des Unwissens und den Pfad der Erleuchtung - wir wandeln sie träumend.
In meinem Gedächtnis haftet nur eins, auch nach dem Erwachen:
Des Regens Rauschen, dem einst des Nachts in der Hütte ich lauschte.
(aus dem Japanischen von ?)
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Friedrich Rückert (1788-1866)
Am Abend wird man klug...
Am Abend wird man klug
Für den vergangnen Tag.
Doch niemals klug genug
Für den, der kommen mag.
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Erich Mühsam (1878-1934)
An der Liebe Niederlagen...
An der Liebe Niederlagen
lässt der Dichter Lieder nagen.
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Andreas Gryphius (1616-1664)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/andreas_gryphius.php
Auf den letzten Dezember
Das alte Jahr ist hin! Wir Menschen mit dem Jahr,
Noch nehmen wir der Zeit und Jahre nimmer wahr,
Wie kommts dass wir nicht sehn dass hier nichts könne stehn
Was zeitlich, in dem selbst die Zeit muss schnell vergehn.
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Friedrich von Logau (1605-1655)
Bloße Wahrheit
Die Wahrheit ist ein Weib, das zwar kein Laster kennt;
Doch weil sie nackt und bloß, so wird sie sehr geschändt.
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Friedrich von Logau (1605-1655)
Das Beste der Welt
Weißt du, was in dieser Welt
Mir am meisten wohlgefällt?
Dass die Zeit sich selbst verzehret
Und die Welt nicht ewig währet.
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Oskar Blumenthal (1852-1917)
Das ist ein hässliches Gebrechen...
Das ist ein hässliches Gebrechen,
wenn Menschen wie die Bücher sprechen.
Doch reich und fruchtbar sind für jeden
die Bücher, die wie Menschen reden.
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Hieronymus Lorm (1821-1902)
Das Schicksal ist ein Wirbelwind...
Das Schicksal ist ein Wirbelwind,
ein armes Blatt das Menschenkind.
Er treibt’s zu Tal, er hebt’s zum Hügel –
das Blättchen rühmt sich seiner Flügel!
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Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/lessing.php
Das schlimmste Tier
Wie heißt das schlimmste Tier mit Namen?
So fragt' ein König einen weisen Mann.
Der Weise sprach: von wilden heißts Tyrann,
Und Schmeichler von den zahmen.
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Franz Grillparzer (1791-1872)
Das sind die Starken...
Das sind die Starken,
die unter Tränen lachen,
eigene Sorgen verbergen
und andere fröhlich machen.
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Angelus Silesius (1624-1677)
Das vermögende Unvermögen
Wer nichts begehrt, nichts hat, nichts weiß, nichts liebt, nichts will
Der hat, der weiß, begehrt, und liebt noch immer viel.
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Friedrich von Logau (1605-1655)
Demut
Ein hoher, starker Baum muss von dem Winde liegen;
Ein niederträchtig Strauch, der bleibet stehn durch biegen.
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Emanuel Geibel (1815-1884)
Der Maulwurf hört...
Der Maulwurf hört in seinem Loch
Ein Lerchenlied erklingen
Und spricht: "Wie sinnlos ist es doch,
Zu fliegen und zu singen!"
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Friedrich von Schiller (1759-1805)
Der Schlüssel
Willst du dich selber erkennen, so sieh, wie die andern es treiben,
Willst du die andern verstehn, blick in dein eigenes Herz.
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Friedrich von Logau (1605-1655)
Der Tod ist der Sünder und der Krieger Sold
Die Sünder haben Sold; Sold haben auch Soldaten.
Der Tod ist gleicher Lohn auf ihre gleichen Taten.
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