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Theodor Fontane (1819-1898)
Nicht Glückes bar sind deine Lenze
Nicht Glückes bar sind deine Lenze,
Du forderst nur des Glücks zu viel;
Gib deinem Wunsche Maß und Grenze,
Und dir entgegen kommt das Ziel.
Wie dumpfes Unkraut lass vermodern,
Was in dir noch des Glaubens ist:
Du hättest doppelt einzufordern
Des Lebens Glück, weil du es bist.
Das Glück, kein Reiter wird’s erjagen,
Es ist nicht dort, es ist nicht hier;
Lern’ überwinden, lern’ entsagen,
Und ungeahnt erblüht es dir.
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Emanuel Geibel (1815-1884)
Sieh, das ist es...
Sieh, das ist es, was auf Erden
Jung dich hält zu jeder Frist,
Dass du ewig bleibst im Werden,
Wie die Welt im Wandeln ist.
Was dich rührt im Herzensgrunde,
Einmal kommt’s und nimmer so;
Drum ergreife kühn die Stunde,
Heute weine, heut sei froh!
Gib dem Glück dich voll und innig,
Trag es, wenn der Schmerz dich presst,
Aber nimmer eigensinnig
Ihren Schatten halte fest.
Heiter senke, was vergangen,
In den Abgrund jeder Nacht!
Soll der Tag dich frisch empfangen,
Sei getreu, doch neu, erwacht.
Frei dich wandelnd und entfaltend,
Wie die Lilie wächst im Feld,
Wachse fort, und nie veraltend
Blüht und klingt für dich die Welt.
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Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Du sehnst dich...
Du sehnst dich, weit hinaus zu wandern,
Bereitest dich zu raschem Flug;
Dir selbst sei treu und treu den andern,
Dann ist die Enge weit genug.
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Friedrich Hebbel (1813-1863)
An einen Freund
Was dir Schlimmes oder Gutes
Auch das Leben bringen kann,
Nimmst du stets gelassnen Mutes
Und zufriednen Sinnes an.
Nur das Ganze macht dir Sorgen,
Nur, was nie ein Mensch ermisst,
Ob ein Rätsel drin verborgen,
Und ob dies zu lösen ist.
Kann der Buchstab’ denn ergründen,
Was das Wort bedeuten soll?
Wenn sich alle treu verbunden,
Wird es ja von selber voll.
Nimm die Traube, wie die Beere,
Nimm das Leben, wie den Tag!
Was es auch zuletzt beschere,
Immer bleibt’s ein Lustgelag!
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Eduard Mörike (1804-1875)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/moerike.php
Nicht lange will ich...
Nicht lange will ich meine Wünsche wählen,
bescheiden wünsch ich zweierlei:
Noch fünfzig solcher Tage sollst du zählen
und allemal sei ich dabei!
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Joachim Ringelnatz (1883-1934)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/ringelnatz.php
Geburtstagsgruß
Ach, wie schön, dass Du geboren bist!
Gratuliere uns, dass wir Dich haben,
Dass wir Deines Herzens gute Gaben
Oft genießen dürfen ohne List.
Deine Mängel, Deine Fehler sind
Gegen das gewogen harmlos klein.
Heut nach vierzig Jahren wirst du sein:
Immer noch ein Geburtstagskind.
Möchtest Du: nie lange traurig oder krank
Sein. Und wenig Hässliches erfahren.-
Deinen Eltern sagen wir unseren
Fröhlichen Dank dafür,
Dass sie Dich gebaren.
Gott bewirke Dir
Alle Deine Schritte;
Ja, das wünschen wir,
Deine Freunde und darunter (bitte)
Dein
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Joachim Ringelnatz (1883-1934)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/ringelnatz.php
Freude
Freude soll nimmer schweigen.
Freude soll offen sich zeigen.
Freude soll lachen, glänzen und singen.
Freude soll danken ein Leben lang.
Freude soll dir die Seele durchschauern.
Freude soll weiterschwingen.
Freude soll dauern
Ein Leben lang.
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Joachim Ringelnatz (1883-1934)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/ringelnatz.php
An Asta
Frohe Zukunft wie auf Rosen,
Langes Leben, weiße Hosen,
Liebesluft wie Ricke-Katz
Wünscht Dir heute Ringelnatz.
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Joachim Ringelnatz (1883-1934)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/ringelnatz.php
Ich habe heut wieder...
Ich habe heut wieder lange gebrütet
Und nach Geburtstagsreimen gehetzt.
Ich habe gediftelt. Ich habe gewütet.
Und zuletzt das ganze Geschreibsel zerfetzt.
(Ausschnitt; zum kompletten Text.)
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Friedrich Rückert (1788-1866)
Ich wünsche, dass dein Glück...
Ich wünsche, dass dein Glück
sich jeden Tag erneue,
dass eine gute Tat
dich jede Stund erfreue!
Und wenn nicht eine Tat,
so doch ein gutes Wort,
das selbst im Guten wirkt,
zu guten Taten fort.
Und wenn kein Wort,
doch ein Gedanke schön und wahr,
der dir die Seele mach
und rings die Schöpfung klar.
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Friedrich Rückert (1788-1866)
Ein Festtag soll dich stärken...
Ein Festtag soll dich stärken
zu deines Werktags Werken,
dass du an dein Geschäfte
mitbringst frische Kräfte.
Du darfst nicht in den Freuden
die Kräfte selbst vergeuden;
neu sollen sie ersprießen
aus mäßigem Genießen.
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unbekannt
Drei Engel
Drei Engel mögen dich begleiten
für deine ganze Lebenszeit.
Die Englein, die ich meine,
sind Frohsinn, Glück, Zufriedenheit.
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unbekannt
Mit freudigem Herzen...
Mit freudigem Herzen
voll Jubel und Glück
bring ich dir mein Wünschen
mit strahlendem Blick.
Gern schenkt’ ich dir Blumen
von grünender Flur
doch jetzt so öde
und leer die Natur.
Indes hat zwei Blümchen
mein Herz dir geweiht,
sie heißen Liebe
und Dankbarkeit.
Die will ich schön pflegen
und sorgsam ziehn,
damit sie im Herzen
für sich immer blühn.
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unbekannt
Zum Geburtstag
Geburtstag ist wohl ohne Frage
der schönste aller Erdentage.
Drum wollen wir keine Zeit verlieren,
zum Wiegenfest dir gratulieren.
Wenn wir es auch nicht immer sagen,
wir wissen, was wir an dir haben.
Denk stets daran, vergiss es nicht,
wir lieben und wir brauchen dich.
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unbekannt
So viel Stern’...
So viel Stern’ am Himmel stehn,
so viel Wolken drüber gehn,
so viel Fisch’ im Wasser schwimmen,
so viel Reh’ im Walde springen,
so viel Schwalben ziehn nach Süden,
so viel Glück sei dir beschieden.
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unbekannt
Das schönste, beste Los...
Das schönste, beste Los auf Erden
soll heute dir gegeben werden:
Gesundheit, Glück, Geld und Gut,
Zufriedenheit und froher Mut!
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Volksgut
Zum heut'gen frohen Feste
Zum heut'gen frohen Feste
wünsch ich von Herzen dir
das Schönste und das Beste
und deine Liebe mir!
Nimm meinen Wunsch
aus reinem Sinn
und treuer Liebe
freundlich hin!
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Sidonia Hedwig Zäunemann (1711-1740)
Leb Sophia! leb vergnüget...
Leb Sophia! leb vergnüget!
Dein Geburts- und Namens-Fest
Müssest du bei Wohlergehen
Oft erblicken und ersehen!
Himmel! lass von Ost und West
Tausend Glück und Freuden-Ballen
Auf Sophiens Schläfe fallen!
Weil sie dir im Schoße lieget.
Leb Sophia! leb vergnüget!
(Auszug)
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