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Gedichte zur Taufe – Dichter 1 2 · Titel 1 2 · Beliebteste · Neueste

Felicitas Rupprecht (geb. 1976)

Ich bin ich

Es ist unser,
sagen die Eltern.
Ich bin ich,
sagt das Kind.

Es ist Zukunft,
sagen die Alten.
Es ist Rente,
sagt der Minister.
Es ist Liebe,
sagt das Herz.
Ich bin ich,
sagt das Kind

Es ist Ruhestörung,
sagen die Nachbarn.
Es ist Verantwortung,
sagt die Sorge.
Es ist Hoffnung,
sagt das Leben.

Ich bin ich,
sagt das Kind.

(nach Erich Fried)

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unbekannt

Vier Füße

Vier Füße, groß bis mittelklein,
gingen lange Zeit allein.
Jetzt gehen bald auf Schritt und Tritt,
zwei winzig kleine Füße mit.

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Felicitas Rupprecht (geb. 1976)

Zur Taufe

Möge es in Deinem Leben
immer jemanden geben
der im Frühling mit Dir
durch frische Regenpfützen springt,
der im Sommer mit Dir
am Strand nach Muscheln sucht,
der im Herbst mit Dir
einen bunten Drachen steigen lässt
und der im Winter mit Dir
einen lustigen Schneemann baut.

Jemanden,
der sich freut, wenn Du Dich freust,
der mit Dir fühlt, wenn Du traurig bist,
und der mit Dir nach Antworten auf Deine Fragen sucht.

Ich möchte gern
so jemand
in Deinem Leben sein.

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August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

Kinderseele

Was eine Kinderseele
aus jedem Blick verspricht!
So reich ist doch an Hoffnung
ein ganzer Frühling nicht.

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unbekannt

Wenn ein Kind das Licht der Welt erblickt

Stets wenn ein Kind das Licht der Welt erblickt,
hat unser Herr ein Stück sich selbst geschickt.
Es heißt, die Liebe ist noch nicht verschwunden,
ein neuer Engel hat zu uns gefunden!

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Friedrich Hebbel (1813-1863)

Zur Geburt

Wir wünschen euch und eurem Kinde
an Glück, soviel das Herz nur fasst.
Und ein Wilkommensangebinde
sei Gruß dem neuen Erdengast.

Er soll ein braver Junge werden
und euch zur Freude gut gedeih’n.
Ihm leuchte im Gestrüpp auf Erden
des Lebens schönster Sonnenschein.

Euch Eltern aber sei beschieden,
was ihr nur wünscht für euch und ihn.
Im kleinen Heim soll Lust und Frieden
bestehen als des Daseins Sinn!

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Gottlob Wilhelm Burmann (1727-1805)

Die Kindheit

Noch bin ich ein Kind
Noch fühl ich nur Unschuld und Freuden
Und weiß nicht was Leiden
Und Kümmernis sind.

Noch sehe ich die Welt
So lachend wie Blumengefilde
Voll göttlicher Milde,
Die Alles erhält.

Ich kenne noch nicht
Des Lebens betäubende Sorgen
Die Nacht und der Morgen
Hat Freud im Gesicht!

O lass mich als Kind,
Gott! Leben und Dasein empfinden
Und Seligkeit finden,
Wo Tugenden sind!

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Kurt Tucholsky (1890-1935)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/kurt_tucholsky.php

An das Baby

Alle stehn um dich herum:
Fotograf und Mutti
und ein Kasten, schwarz und stumm,
Felix, Tante Putti...
Sie wackeln mit dem Schlüsselbund,
fröhlich quietscht ein Gummihund.
"Baby, lach mal!" ruft Mama.
"Guck", ruft Tante, "eiala!"
Aber du, mein kleiner Mann,
siehst dir die Gesellschaft an...
Na, und dann - was meinste?
Weinste.

Später stehn um dich herum
Vaterland und Fahnen;
Kirche, Ministerium,
Welsche und Germanen.
Jeder stiert nur unverwandt
auf das eigne kleine Land.
Jeder kräht auf seinem Mist,
weiß genau, was Wahrheit ist.
Aber du, mein guter Mann,
siehst dir die Gesellschaft an...
Na, und dann - was machste?
Lachste.

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Horst Winkler
www.versschmiede.de/themen/geburt

Macht ihn satt und legt ihn trocken

Macht ihn satt und legt ihn trocken
Pflegt die Haut und kämmt die Locken
Lasst ihn wachsen und gedeihn
Lasst ihn stets er selber sein
Schult ihn ein und lasst ihn lernen
Lasst ihn sich ein Stück entfernen
Doch habt Acht, dass er am Ende
Gut verdient für uns`re Rente

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Horst Winkler
www.versschmiede.de/themen/geburt

Willkommen an Bord

Willkommen an Bord
Und alles Gute
Dein Schutzengel wache
Jede Minute

Stets finde dein Schifflein
Den sicheren Hafen
Und lass deine Eltern
Auch einmal schlafen

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Friedrich Hebbel (1813-1863)

Gottes Rätsel

Kinder sind Rätsel von Gott und schwerer, als alle, zu lösen,
Aber der Liebe gelingt's wenn sie sich selber bezwingt.

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unbekannt

Wir bringen ein Kind zur Taufe...

Wir bringen ein Kind zur Taufe.
Gott gebe, dass es bald laufe.
Wir wünschen, dass es gedeihe
Und nicht zu oft schreie.

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unbekannt

Glückliche Kindheit

Wie viel an Glück dieses Kind mag euch schenken,
dabei sollt eines ihr doch stets bedenken:
Es ist Gottes Gabe, euch hat er erkoren,
aus eurer Liebe wurde es geboren.

Drum sollt ihr Liebe horten nicht und sparen,
man kann kein Glück im Banksafe aufbewahren!
Verschwendet man's, verzinst sich's allemal:
Glückliche Kindheit - bestes Kapital!

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unbekannt

Viel Glück dem Kleinen!

Unser Wunsch: Viel Glück dem Kleinen!
Mög' dem Täufling leuchtend-froh
stets die helle Sonne scheinen -
und den Eltern ebenso!

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Friedrich von Schiller (1759-1805)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/schiller.php

Ihm ruhen noch im Zeitenschoße...

Ihm ruhen noch im Zeitenschoße
Die schwarzen und die heitern Lose,
Der Mutterliebe zarte Sorgen
Bewachen seinen goldnen Morgen.

(aus: Das Lied von der Glocke)

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