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Wilhelm Busch (1832-1908)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/wilhelm_busch.php
Vater werden ist nicht schwer…
Vater werden ist nicht schwer,
Vater sein dagegen sehr.
Ersteres wird gern geübt,
weil es allgemein beliebt.
Selbst der Lasterhafte zeigt,
dass er gar nicht abgeneigt;
nur er will mit seinen Sünden
keinen guten Zweck verbinden,
sondern, wenn die Kosten kommen,
fühlet er sich angstbeklommen.
Dieserhalb besonders scheut
er die fromme Geistlichkeit,
denn ihm sagt ein stilles Grauen:
das sind Leute, welche trauen.
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Anita Menger (geb. 1959), www.meine-festtagsgedichte.de
Supermann
Mein Papa ist ein Supermann
der einfach alles richten kann.
Er weiß ganz viel – ist echt gescheit,
zum Spielen mit mir gern bereit.
Ist groß und stark fast wie ein Bär,
trägt auf der Schulter mich umher.
Er wirft mich hoch und fängt mich auf -
und ich verlasse mich darauf,
weil Papa eben alles kann,
denn schließlich ist er Supermann.
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Heidi Damerius (geb. 1961)
Herrentag (aus Frauensicht)
Meine Herren...
Heut’ wird erst richtig mir bewusst,
dass ihr schon an der Mutterbrust
als Bübchen hattet’s wahrlich schwer
und Stamm zu halten gabt Gewähr.
Noch mehr galt das für euch als Knaben,
belastet mit Männeraufgaben:
das Auto waschen, stets parieren,
um Vaters Stolz nicht zu verlieren.
Als Burschen konntet ihr sodann
an Werk und Weib so richtig ran,
gefordert wurde euer Mut,
dass ihr auswähltet alles gut.
Jetzt strotztet ihr vor Manneskraft,
die sogar Kind und Kegel schafft.
Selbst wenn das Tagwerk schon vollbracht,
ihr musstet ran noch manche Nacht.
Zudem verlangt die Mannesnorm,
zu wahren stets der Würde Form:
Nie darf euch etwas so verletzen,
dass Tränen eure Wang’ benetzen!
Seid schließlich ihr ein weiser Greis,
macht euch die Alte trotzdem heiß,
im Herbst des Lebens noch zu nützen,
der Enkel Haus und Hof zu stützen.
Heut’ seid ihr endlich einmal frei,
des Mannes Pflicht vergessen sei!
Ihr schleicht ja wieder heim am Morgen,
verloren wärt ihr ohne unser Sorgen.
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Peter Hille (1854-1904)
Wellenspiel
Heiteres Leuchten im braunen Gesicht,
Wählig der Himmel hinrollendes Licht
Prächtige Bläue so unten, so oben
Singender Jubel, freudiges Toben.
Greifende Arme ins tolle Gemisch
Kinder mit Flossen, zappelnder Fisch
Fassen und fliehen, krähen und haschen,
Taumeln und tauchen, spritzen und waschen.
Siehe der Väter verwunderlich Treiben
Wissen vor Freude nirgends zu bleiben
Greifende Arme ins tolle Gemisch
Fassen die Kinder, fassen den Fisch.
Schauen ihr lachendes Weltwunder an
Ja, so ein Vater, das ist euch ein Mann.
In seinem Kinde ist nochmal sein Leben,
Kann sich nun selber ja schwingen und heben.
Wie eine Sonne die selber sich scheint
Einmal rosig, das andere gebräunt
Wirft an das Licht sein fliegendes Wunder,
Das an der Brust hält glattzackigen Flunder.
Auf grünem Gestein rotflossige Hand
Goldüberrollt ins verschwimmende Land
Schauen zwei Augen,
Sterne stiller Freude
Ins verschwindende Weite.
Lustige Väter, junge berauscht
Schleudern mit Flossen ausspannender Hand
Schuppenumglitzerte Kinder krähend ans Land -
Mutter lauscht.
So ist es, dass die Erden
Von allem Wachsen schöner werden.
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