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Friedrich Hebbel (1813-1863)
Scheidelied
Kein Lebewohl, kein banges Scheiden!
Viel lieber ein Geschiedensein!
Ertragen kann ich jedes Leiden,
Doch trinken kann ich's nicht, wie Wein.
Wir saßen gestern noch beisammen,
Von Trennung wusst' ich selbst noch kaum!
Das Herz trieb seine alten Flammen,
Die Seele spann den alten Traum.
Dann rasch ein Kuss vom lieben Munde,
Nicht Schmerz getränkt, nicht Angst verkürzt!
Das nenn' ich eine Abschiedsstunde,
Die leere Ewigkeiten würzt.
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