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Matthias Jentzsch (geb. 1962)
Die Krippe
Gestern noch eine normale
Krippe randgefüllt mit Stroh,
so wie tausend solcher Krippen
Bethlehems und anderswo.
Grob gezimmert aus dem Holze,
das der Bauer eben fand,
zeugte sie auch nicht gerade
von geschickter Tischlerhand.
Wie kaum anders zu erwarten,
diente sie als Futtertrog
Eseln, Schafen und dem Ochsen,
der am Tag den Karren zog.
Doch nur eine Sternenstunde
später leuchtete ein Schein
uns und all'n das große Wunder
in die schwarze Nacht hinein.
Unter abertausend Krippen
in den Ställen dieser Welt
war's von Stund an diese eine,
von der heut' man noch erzählt.
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