Startseite ~ Dichter ~ Titel ~ Gedichtanfänge ~ Neues ~ Links ~ Rechtliches

Liebesgedichte ~ Freundschaftsgedichte ~ Lustige Gedichte ~ Kindergedichte ~ Abschieds- und Trauergedichte ~ Liebeskummer-Gedichte Geburtstagsgedichte ~ Hochzeitsgedichte ~ Weihnachtsgedichte ~ Festtagsgedichte und Feiertagsgedichte ~ Gedankenlyrik ~ Naturlyrik

 

Georg Heym (1887-1912)

Hora Mortis

Gebannt in die Trauer der endlosen Horizonte,
Wo nur ein Baum sich wand unter Schmerz,
Sanken wir, Bergleuten gleich, in das Schweigen der Grube
Unserer Qual. Und von Leere schwoll uns das Herz.

Trüb wie die Winde, im Schierling, bei Büschen und Weiden
Haben wir unsere Hände im Dunkel gesenkt,
Und dann gingen wir lässig, und freuten uns unserer Leiden,
Arme Spiegel, darin sich ein düsterer Abend fängt.

Nachtwandlern gleich, gejagt vom Entsetzen der Träume,
Die seufzend sich stoßen im Dunkel mit ›bleicher‹ Hand,
Also schwankten wir in des Herbstes verschwindende Räume,
Der wie ein Riese sich hob in die Nacht und versank.

Aber im Wolkenland, im Finstern, sahn wir die Schatten
Schwarzer Reiher und hörten den traurigen Flug,
Und wir schwanden dahin in Schwermut und bittrem Ermatten,
Blutleere Seele, die Lethe durch Höhlen voll Kummer trug.

(Hora Mortis (lateinisch) = Stunde des Todes)

Dieses Gedicht versenden

 

Mehr Gedichte aus:
Melancholie im Gedicht

Mehr Gedichte von:
Georg Heym.

 

Unsere Empfehlungen:

Den Mond wollt' ich dir schenken - Das Buch zur Website Das Schwalbenbuch Literaturnische Grußkarten bei gruss-an-dich.de Gedichtbuch: Zum Reimen schön

 

Titel

Titel 0-9/A
Titel B-C
Titel D
Titel E
Titel F
Titel G
Titel H
Titel I-J
Titel K
Titel L
Titel M
Titel N
Titel O-P
Titel Q-R
Titel S
Titel T
Titel U-V
Titel W
Titel X-Z

 

Unsere Empfehlungen:

Den Mond wollt' ich dir schenken - Das Buch zur Website Das Schwalbenbuch Literaturnische Grußkarten bei gruss-an-dich.de Gedichtbuch: Zum Reimen schön