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Ludwig Pfau (1821-1894)
Unwandelbar
O fürchte nicht, wenn dir das Alter
Vom Haupte Blüt’ um Blüte bricht,
Dass dann ein Blick, ein trüber, kalter,
Fall’ auf dein bleiches Angesicht.
Wohl blässer wird der äußre Schimmer,
Doch heller wird der innre Schein;
Drum lieber nur und tiefer immer
Schau’ ich ins Auge dir hinein.
Da seh’ ich all’ die Liebesfülle,
Die reicher ward von Jahr zu Jahr;
Es dringet durch des Alters Hülle
Der Seele Schönheit hell und klar.
Da seh’ ich nicht die müden Wangen,
Der Jahre Furchen seh’ ich nicht –
Es ist mir strahlend aufgegangen
Dein innres Engelsangesicht.
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