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Wilhelm Müller (1794-1827)
Der Gießbach bei Seeberg
Alle Felsen will er zerbrechen,
Und er zerbricht und zerschäumet nur sich.
Von Klippe zu Klippe
Springt er mit Brausen,
Spritzend und sprudelnd,
Als hätt' er Meere
So zu vergeuden.
Und unten im Tale,
Wo ist er geblieben?
Im Sande schleicht er
Matt und verschmachtend,
Und die Berge
Stehn und schauen
Stolz und höhnend
Auf ihn nieder.
Oder meinen sie dich,
Erdensöhnchen,
Das wie der Gießbach
Stürmet und stürzet und brauset durch's Leben?
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