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Franz Grillparzer (1791-1872)

Zur Silbernen Hochzeit

Schallender Jubel
Hebe das Herz!
Laut sei die Freude,
Stumm ist der Schmerz.

Als der Zeiten Unschuldsalter
Aus dem goldnen eisern ward,
Gab der Menschheit ihr Erhalter
Liebe mit auf ihre Fahrt;

Dass zu wandeln möglich bliebe
Ehrner Zeit, von neuem hold,
Silbern sich durch Gattenliebe,
Durch die Kindeslieb in Gold.

Und siehe, die beiden,
Sie, den wirs geweiht,
Von heute betreten
Sie silberne Zeit;
Es lächelt der Friede,
Es blühet das Glück,
Das silberne Alter,
Es kam schon zurück.

Und schon seh ichs glänzen -
Von Ferne erglänzen -
In Schimmer - wie Gold -!

Vater ob den Sternen,
Der du den Vätern hold,
Sohn des Erhabnen,
Der du den Kindern riefst;
Mutter der Gnaden,
Allen den Müttern gut;
Höret uns!
Höret uns!
Lasst uns den Vater,
Gönnt uns die Mutter,
Gönnt sie den Kindern.
Gleichviel an Jahren
Laßt sie noch erfahren
Und ihr erneut

Eltern und Kindern die goldene Zeit!

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