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Martin Opitz (1597-1632)
Ach Liebste, lass uns eilen...
Ach Liebste, lass uns eilen,
Wir haben Zeit,
Es schadet uns verweilen
Uns beiderseit.
Der edlen Schönheit Gaben
Fliehen Fuß für Fuß,
Dass alles, was wir haben,
Verschwinden muss.
Der Wangen Zier verbleichet,
Das Haar wird greis,
Der Augen Feuer weichet,
Die Brunst wird Eis.
Das Mündlein von Korallen
Wird ungestalt,
Die Händ' als Schnee verfallen,
Und du wirst alt.
Drumb lass uns jetzt genießen
Der Jugend Frucht,
Eh' als wir folgen müssen
Der Jahre Flucht.
Wo du dich selber liebest,
So liebe mich,
Gib mir das, wann du gibest,
Verlier auch ich.
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