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Friedrich von Bodenstedt (1819-1892)
Stammbuchblatt
Und tut's dir weh dass ich von dir geh',
Warum willst du noch dass es dein Auge seh,
Und les' es schwarz auf weiß verbrieft,
Wie mir das Herz vor Wehmut trieft?
Ernst mahnend wie die Freude flieht,
Ein Schatten des Gedankens zieht
Das geschriebene Wort dem Blick einher
Und macht das Herz uns trüb und schwer.
Da steht nun das Wort so traut und lieb;
Doch wo ist die Hand die es niederschrieb?
Und wo ist die Brust der es schwer entklang,
Und wo ist der Mund der es wiedersang.
Drum tut's dir weh, wenn ich von dir geh',
Warum, willst du noch, dass es dein Auge seh?
Der Eine ist für den Anderen fort,
Und nichts bleibt als das kalte Wort.
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