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Nikolaus Götz (1721-1781)
Kunz und Görgel
Welch süße Wohllust, so zu trinken!
Sprach Kunz, und rückte seinen Hut,
Bei neuem Wein und jungen Schinken
Sind allemal die Zeiten gut!
Die Steuer scheinet viel gelinder,
Die Stunden fließen viel geschwinder,
Wenn man bei vollem Glase spricht;
Denn an die Schulden denkt man nicht;
Noch weniger an Weib und Kinder.
Gefiel es, Nachbar Görgel, dir,
Wir blieben bis zum Morgen hier?
Rasch fing sich Görgel an zu blähen;
(Er hatte, wie ein Seraskier,
Den Kopf voll Stangen und voll Höhen)
Ich halte, Vetter Kunz, dafür,
Ihr scheint das Ding nicht zu verstehen,
Und raisonieret, wie ein Tier.
Wir bleiben rechter immer hier:
Es kostet nichts, als wann wir gehen!
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