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Johann Georg Jacobi (1740-1814)
Trauer der Liebe
Wo die Taub' in stillen Buchen
Ihren Tauber sich erwählt,
Wo sich Nachtigallen suchen,
Und die Rebe sich vermählt;
Wo die Bäche sich vereinen,
Ging ich oft mit leichtem Scherz,
Ging ich oft mit bangem Weinen,
Suchte mir ein liebend Herz.
O, da gab die finstre Laube
Leisen Trost im Abendschein;
O, da kam ein süßer Glaube
Mit dem Morgenglanz im Hain;
Da vernahm ich's in den Winden,
Ihr Geflüster lehrte mich:
Dass ich suchen sollt', und finden,
Finden, holde Liebe! dich.
Aber ach! wo blieb auf Erden,
Holde Liebe, deine Spur?
Lieben, um geliebt zu werden,
Ist das Los der Engel nur.
Statt der Wonne fand' ich Schmerzen,
Hing an dem, was mich verließ;
Frieden gibt den treuen Herzen
Nur ein künftig Paradies.
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